
      Hast du Dich schon einmal in einer Diskussion über Prostitution unsicher 
      gefühlt? Fehlten Dir vielleicht die richtigen Argumente? Dann ging 
      es Dir nicht alleine so.
         Diskussionen über Prostitution wecken meist starke 
      Emotionen. Es handelt sich um ein bewegendes Thema, insbesondere, da es 
      uns persönlich betrifft. Denn es geht auch um unsere eigene Sexualität, 
      unsere eigenen Wahrnehmungen und unser Bild von anderen. Genau deshalb ist 
      es so wichtig, dass wir uns gegenseitig in der Argumentation unterstützen! 
      Gemeinsam sind wir viele und können bedeutend leichter Argumente finden.
      
 Die häufigsten Argumente
      Die häufigsten Argumente
      Wir haben versucht die häufigsten Argumente in diesem Heft zusammenzutragen 
      und hoffen, dass Dir diese bei Diskussionen eine Hilfe sind. Denke ebenfalls 
      daran, dass du das Recht auf eine eigene Meinung hast, auch wenn du keine 
      guten Argumente findest.
         Denke auch nicht, dass du eine Diskussion „gewinnen" 
      musst. Die meisten Menschen sind oft nicht durch gute Argumente zu überzeugen. 
      In der Regel braucht es zahlreiche Diskussionen sowie viel Zeit des Nachdenkens 
      über die Argumente, bis sich eine persönliche Ansicht über 
      ein Thema ändert.
         Gerade deshalb ist es auch sehr wichtig, dass wir all 
      diese Diskussionen im Alltag führen. Gebt nicht auf!
      
 
         
         
       Der Sexhandel
      Der Sexhandel ist nichts Neues in unserer Zeit. 
      Er ist ein Teil der sexuellen Unterdrückung und der Misshandlung von 
      vor allem Frauen und Kindern. Es gab ihn zu allen Zeiten in der Geschichte 
      der Menschen. Aber auch der Sexhandel hat sich – wie andere Handelsbräuche 
      – verändert. Mit der Industrialisierung ist der Sexhandel zu 
      einer 
Industrie geworden – eine weltweite 
      Industrie, die jährlich viele Milliarden verdient. Mitunter legal, 
      aber vielfach wird sie auch von kriminellen Organisationen geführt.
         Heute ist der Sexhandel eines der grössten und meist 
      profitablen Geschäftsbereiche. In diesem Geschäftsbereich handelt 
      es sich um Strassenprostitution, Bordelle, „Massageinstitute”, 
      Striptease, Menschenhandel mit dem Ziel sexueller Dienstleistung, Sexclubs, 
      Telefonsex, Kinder- und Erwachsenenpornograhie, Frauen, die aus anderen 
      Ländern für eine Ehe bestellt werden sowie um den Prostitutionstourismus 
      – um einige Beispiele zu nennen.
        
 Unterdrückung von Frauen
      Unterdrückung von Frauen
      An diese Hintergründe sollte gedacht werden, wenn wir sehen wie prostitutionsverherrlichende 
      Berühmtheiten und andere Leute, die ihre Meinung in Zeitungen, im Fernsehen 
      oder im Internet, Prostitution als etwas sexuell „Befreites” 
      oder sogar als „das Recht der Frauen mit ihren Körpern zu tun 
      was sie wollen” darstellen.
         Menschen, die die Prostitution akzeptieren oder sogar 
      verherrlichen, stellen diese oft so dar, als würde es sich lediglich 
      um „diese eine Frau” und „diesen einen Mann” handeln. 
      So als geschehe die Prostitution in einem Vakuum, völlig unberührt 
      und unbeeinflusst von Normen und Machtstrukturen der Geschlechter in unserer 
      Gesellschaft. Sie sehen nicht oder wollen nicht sehen, dass es bei der Prostitution 
      um die 
Sexualisierung von Macht geht. Macht 
      geht vom Geschlecht aus, Macht geht von Gesellschaftsklasse aus und Macht 
      geht von Etnizität aus.
         Prostitution existiert jedoch – wie alles in einer 
      Gesellschaft – in einem Zusammenhang und Prostitution prägt auch 
      alle anderen Ansichten und Einstellungen – wie z.B. das Frauen- und 
      Männerbild in einer Gesellschaft.
        
 Puritanische Sexualtradition
      Puritanische Sexualtradition
      Die Prostitution stammt aus einer puritanischen Sextradition, in der lediglich 
      die Sexualität des Mannes galt. Die Ehefrauen oder „Huren” 
      waren für den heterosexuellen Mann da.
         Die 
grundlegenden Vorraussetzungen 
      für die Prostitution sind, dass die oder derjenige, der sich prostituiert 
      eigentlich 
keinen Sex mit einem Käufer 
      haben möchte. Der Sexkäufer bestellt und zahlt für etwas, 
      was er tun bzw. gemacht haben möchte. Ihre eventuelle Sexualität 
      wird ”weggekauft”. Da der Sexwunsch in der Prostitution alleine 
      vom Käufer ausgeht wird die Prostituierte bezahlt.
        
 Täter und Prostitutionsverherrlicher
      Täter und Prostitutionsverherrlicher
      Wenn es um die Sexkäufer in der Prostitution geht, beschreiben wir 
      sie mitunter als 
Prostitutionstäter. 
      Das tun wir, um die Ähnlichkeit mit anderen Sexual-verbrechen zu zeigen. 
      Wir wollen das, was sie tun, nicht verharmlosen. 
         Diejenigen, die die Prostitution und deren Folgen bagatellisieren 
      und die sie als „Sexarbeit” beschreiben, benennen wir auch als 
      das, was sie wahrlich sind – 
Prostitutionsverherrlicher.
        
 Männer kaufen Frauen
      Männer kaufen Frauen
      Wir schreiben auch über 
Männer, die 
      Frauen kaufen, wenn es um 
Sexkäufer geht 
      und über 
Frauen, wenn es 
sich 
      um Prostituierte handelt. Das tun wir, weil bei der absolut üblichsten 
      Form von Prostitution in Schweden, wie auch in der ganzen Welt, 
Männer 
      Frauen kaufen.
         Es ist schwer abzuschätzen in wie weit sie auch Kinder 
      kaufen, weil es in der Prostitution oft um junge Mädchen geht, die 
      nicht mehr als Kinder betrachet werden, obwohl sie es eigentlich noch sind.
         Dass Männer prostituierte Männer kaufen, ist 
      nicht ebenso üblich, aber doch die zweit üblichste Form von Prostitution. 
      Auch in diesen Fällen sind es oft Kinder oder Jugendliche. Bedeutend 
      seltener ist es, dass Frauen Männer kaufen und am seltensten dass Frauen 
      Frauen kaufen. Aber alle Formen existieren.
         Und selbstverständlich sind wir gegen alle Formen 
      von Prostitution.
        
 Die meisten Männer sind keine Prostitutionstäter
      Die meisten Männer sind keine Prostitutionstäter
      Dass wir bei Prostitutionstätern oder Sexkäufern von ”Männern” 
      schreiben, bedeutet nicht, dass wir glauben, dass alle Männer Prostitutionstäter/Sexkäufer 
      sind oder sein möchten. Die Untersuchungen die es gibt und die zeigen, 
      wie viele Männer in Schweden Prostituierte ausgenutzt haben, sind nicht 
      sicher. Aber eine heute aktuelle Zahl sagt, dass ungefähr jeder zwölfte 
      Mann sich auf diesem Gebiet betätigt. 
(Siehe Argument 
      Nr. 30.) Die allermeisten Männer sind also 
keine 
      Prostitutionstäter..
         Leider gibt es jedoch viel zu wenig Männer, die, 
      wenn sie mit männlichen Freunden oder Arbeitskollegen zusammen sind, 
      von Prostitution Abstand nehmen.
        
 Diskutiere mehr!
      Diskutiere mehr!
      Wenn du mehr darüber diskutieren möchtest, doch Hilfe dabei brauchst, 
      bekommst du hier viele gute Tips in den 49 Argumenten, die wir in dieser 
      Schrift gesammelt haben!
        
 
         
       
       
 
      
      Es ist typisch in unserer Zeit zu sagen, dass alles geht, wenn es um dich 
      als Mensch/Individuum geht – aber wenn es um politische Veränderungen 
      geht, sagen viele, dass das eine oder andere 
nicht 
      möglich ist.
         Als ob es so wäre. Als ob es so wie es JETZT ist, 
      das einzig Mögliche wäre – weil wir Menschen nun einmal 
      so sind, weil die Wirtschaft/die Absatzgebiete so funktionieren, weil die 
      Globalisierung es so will oder was uns am besten in den jeweiligen Zusammenhang 
      passt. Die Welt wirkt 
vorausbestimmt und 
unmöglich 
      zu verändern.
         Aber das ist natürlich nicht wahr. Es gibt fast immer 
      Alternativen. Die Welt ist jetzt genauso veränderbar wie sie immer 
      gewesen ist. 
Die Geschichte hört nicht heute 
      auf.
         Deshalb ist es gut, daran zu denken, dass diejenigen, 
      die der Meinung sind, dass etwas unmöglich ist, oft auch diejenigen 
      sind, die keine Veränderung wollen.
         Das Wichtigste ist, was du selbst ändern möchtest. 
      Deshalb müssen wir viele werden, die ein Thema voran treiben, damit 
      etwas verändert werden kann. Aber es geht!
         Gerade weil wir überall genau das Gegenteil zu hören 
      bekommen, ist es gut sich daran zu erinnern, dass die Welt und die Gesellschaft 
      veränderlich sind. Alle können hierzu beitragen!
        
 
         Prostitution hat schon immer existiert.
      (Subtext: deshalb wird es sie immer geben, dies geht 
      nicht zu verändern.)
      Prostitution hat schon immer existiert.
      (Subtext: deshalb wird es sie immer geben, dies geht 
      nicht zu verändern.)
        
      Sklaverei hat auch „immer existiert", macht es sie akzeptabel? 
      Prostatakrebs hat „immer" existiert, bedeutet dies, dass wir 
      aufhören sollen ihn behandeln zu lassen? Mord hat „immer" 
      existiert ... und so weiter ... 
         Die Frage ist doch, ob wir etwas für akzeptabel halten 
      oder nicht. Wenn wir 
nicht der Meinung sind, 
      dass Prostitution in Ordnung ist, dann ist es Zeit darüber nachzudenken 
      was wir tun können um die Verhältnisse zu ändern.
        
 IN DER VERGANGENHEIT WAR ES ÜBLICH
      IN DER VERGANGENHEIT WAR ES ÜBLICH Kinder 
      bei Fehlverhalten zu schlagen. Dank des schwedischen Gesetzes gegen Kindesmisshandlung, 
      schlagen heute weniger Schwed_innen als je zuvor ihre Kinder. Die Menschen 
      haben ihre Sichtweise zu körperlicher Züchtigung verändert. 
      Kindesmisshandlung ist nicht verschwunden, aber je weniger Kinder darunter 
      zu leiden haben, umso besser. Oder? 
         So sehen wir auch das Problem mit Prostitution, Vergewaltigung 
      und Misshandel von Frauen; Gesetze lassen die Unterdrückung von Frauen 
      nicht verschwinden, doch Gesetze können gut und hilfreich sein – 
      je weniger Frauen unter Prostitution, Vergewaltigung und Misshandel zu leiden 
      haben, desto besser ist es, nicht wahr? 
        
 ODER BIST DU ETWA DER MEINUNG
      ODER BIST DU ETWA DER MEINUNG, dass heterosexuelle 
      Männer eine genetische/biologische Neigung zur sexuellen Ausbeutung 
      von Frauen haben, anstatt einvernehmliche sexuelle Begegnungen zu bevorzugen 
      (ob One-Night-Stand oder langfristig)? 
         Ich habe nicht so ein schlechtes Männerbild!
        
 
         Prostitution ist das älteste Gewerbe/Der älteste 
      Beruf der Welt.
      Prostitution ist das älteste Gewerbe/Der älteste 
      Beruf der Welt.
        
      Prostitution ist nicht das älteste Gewerbe/Der älteste Beruf auf 
      der Welt, da Prostitution 
Unterdrückung 
      ist. Wenn Prostitution tatsächlich bereits so lange existiert wie du 
      behauptest, dann ist es die älteste Form von 
sexueller 
      Gewalt gegen Frauen.
         Die älteste 
Beruf der 
      Welt ist eher Schamane, Jäger oder Bauer. Einige sagen, die Hebamme.
        
 JEDEN TAG UND JEDE MINUTE
      JEDEN TAG UND JEDE MINUTE leiden zahllose Frauen 
      und Kinder in der Prostitution. Dazu einfach zu sagen, „das gab es 
      schon immer" oder "das ist der älteste Beruf der Welt" 
      trivialisiert ihr Leid und zieht es ins Lächerliche.
         Du meinst hiermit ebenfalls, dass 
du 
      nicht gewillt bist irgend etwas an der Unterdeückung zu ändern.
      

      SO WIE ICH DAS SEHE, scheint diese Bezeichnung „ältestes 
      Gewerbe der Welt” tatsächlich
 „die 
      älteste Entschuldigung der Welt" zu sein.
        
 
         
      
      Manche reden von „Trafficking” oder Menschenhandel als wäre 
      das etwas ganz anderes als die ganze andere Prostitution. Aber 
alle 
      Prostitution basiert darauf, dass ein Prostitutionstäter sich Zugang 
      zu einem anderen Menschen kauft, um diesen auf die Art und Weise zu benutzten, 
      für die er bezahlt.
         
Der Käufer ist der Grund 
      für alle Prostitution. Prostitution gibt es, weil Prostitutionstäter 
      ihre Sexualität zum einseitigen Konsum kanalisiert haben. Sie nehmen 
      sich das Recht andere auszunutzen und ihnen ihre eigenen sexuellen Bedürfnisse 
      oder Wünsche „wegzukaufen”.
         Jede Art von Prostitition hat die gleichen Folgen, betreffend 
      der Einstellung gegenüber Frauen in der Gesellschaft.
        
 
         Natürlich bin ich gegen Menschenhandel, aber normale 
      Prostitution ist etwas anderes.
      Natürlich bin ich gegen Menschenhandel, aber normale 
      Prostitution ist etwas anderes.
        
      Inwiefern? Natürlich gibt es endlose Variationen – einige Prostituierte 
      müssen „nur” wenige Sexkäufer im Monat bedienen (vielleicht 
      in einem noblen Hotel) während andere gezwungen sind 15 Männer 
      jede Nacht im Bordell, geführt von einem Menschenhändler, zu bedienen. 
      Dazwischen gibt es zahlreiche Variationen. Aber Tatsache ist, dass zwar 
      das Ausmaß und Zwang variieren, aber das ändert nichts am Phänomen 
      selbst: Prostitution basiert immer darauf, dass jemand sich Zugang zum Körper 
      eines anderen Menschen kauft um diesen sexuell zu benutzen.
      

      PROSTITUTION BESTEHT immer in der Erwartung, dass die Prostituierte, 
      die den Prostitutionstäter bedient, 
keinen 
      Sex mit ihm haben möchte. Der Prostitutionstäter zwingt 
      
seine eigene Sexualität einem anderen Menschen 
      auf – er kauft sich „frei" von jeglicher Verantwortung.
         Das ist das Phänomen der Prostitution.
      
 Menschenhandel für Prostitution beruht auf Manipulation, 
      „normale” Prostitution auf freie Wahl.
      Menschenhandel für Prostitution beruht auf Manipulation, 
      „normale” Prostitution auf freie Wahl.
        
      Nein, so einfach ist das nicht. Sicherlich wurde einigen vom Menschenhandel 
      ausgenutzten Frauen Glauben gemacht, dass sie einen angenehmen und gut bezahlten 
      Job bekommen würden, z.B. in einem Café. Aber andere wussten, 
      dass sie in der Prostitution arbeiten werden – auch wenn sie über 
      das Ausmaß, in dem sie benutzt werden würden angelogen wurden 
      oder darüber, wie viel sie verdienen werden. Aber auch betreffend der 
      „normalen" Prostitution werden viele Mädchen hereingelegt.
         Deshalb kannst du diesen Unterschied nicht so behaupten.
      

      AUSSERDEM IST DAS MIT der „freien Entscheidung" auch nicht 
      so einfach. 
(Siehe "Freie Entscheidung?".)
         Menschenhandel für Arbeitskraft ist ein viel größeres 
      Problem, Menschenhandel für Prostitution ist eher ungewöhnlich.
      Menschenhandel für Arbeitskraft ist ein viel größeres 
      Problem, Menschenhandel für Prostitution ist eher ungewöhnlich.
        
      Nein, das ist ein Mythos. Es ist sehr schwierig an genaue Zahlen zu kommen, 
      aber nach einem Bericht der UN aus dem Jahr 2009 dient 79 % des gesamten 
      weltweiten Menschenhandels sexuellen Zwecken. 
* 
      Der Bericht bezieht sich auf 155 Länder.
        
 FÜR DIEJENIGE, DIE AUSGENUTZT WIRD
      FÜR DIEJENIGE, DIE AUSGENUTZT WIRD bedeutet 
      Menschenhandel Isolation, Drohungen, Abwertungen und Erniedrigungen, psychische 
      und sexuelle Gewalt, Manipulation, Folter und tägliche Kränkungen/Grenzüberschreitungen. 
      Dies führt zu fysischen und psychischen Schäden und im schlimmsten 
      Fall zum Tod.
**
         Was Menschenhandel besonders schwierig für das Opfer macht, 
      ist das die traumatischen Erfahrungen ständig wiederholt werden und 
      in einem Kontinuum stattfinden – im Gegensatz dazu, wenn du einem 
      einmaligen schlechten Erlebniss ausgesezt wirst.
      
 Die meisten Männer wollen keinen Sex von Frauen kaufen, 
      die diesen nicht wollen.
      Die meisten Männer wollen keinen Sex von Frauen kaufen, 
      die diesen nicht wollen.
        
      Tja, da gibt es einen Unterschied zwischen dem was sie sagen und dem was 
      sie tun. 
Natasja Tenjeva, ein russisches 
      Mädchen, welches im Menschenhandel in Schweden ausgenutzt wurde, hat 
      gesagt, dass diejenigen die denken, dass Männer keinen Sex von Prostituierten 
      im Menschenhandel kaufen wollen, naiv sind. 
„Männer 
      haben schlicht und einfach die Tatsache ignoriert, dass ich mich schlecht 
      gefühlt habe, denn das war der einfache Weg. Denn wenn sie sich mit 
      dem von ihnen verursachten Leid befasst hätten, dann hätten sie 
      sich auch ihre eigene Schuld eingestehen müssen."
         ES GIBT OPFER VON MENSCHENHANDEL
      ES GIBT OPFER VON MENSCHENHANDEL, die bezeugt 
      haben, dass sie den Sexkäufern mitgeteilt haben, dass sie im Menschenhandel 
      ausgenutzt werden, -die Täter machten trotzdem weiter.
        
 DAS ES SO IST
      DAS ES SO IST zeigt auch eine schwedische Studie, 
      in der Prostitutionstäter
      behaupteteten, dass sie keine Prostituierte, die im Menschenhandel ausgenutzt 
      werden, kaufen würden. Aber viele von ihnen taten es trotzdem - manchmal 
      weil sie den Unterschied nicht erkennen konnten oder wollten und mitunter 
      auch obwohl sie wussten, dass die Frauen im Menschenhandel ausgenutzt wurden.
*
         Als sie hierzu befragt wurden, antworteten die Prostitutionstäter 
      mit Argumenten wie:
      
„Ich war zu geil."
      „Es passierte zu schnell."
         ABER GLAUBST DU WIRKLICH
      ABER GLAUBST DU WIRKLICH, dass der Mann so viel 
      besser ist, der „nur dann” für den Zugang zu einem Mädchens 
      bezahlt, wenn er glaubt, dass es sich nicht um ein Opfer im Menschenhandel 
      handelt? 
Prostitution bedeutet, dass der 
      Täter dafür bezahlt, um Sex zu haben mit jemandem der dies 
nicht 
      möchte.
         Ich denke, er will seine eigene Verantwortung abgeben indem 
      er sich mit noch schlimmeren Prostitutionstätern vergleicht.
        
 
         
         
      
      Es geht bei Prostitution um 
sexuelle Gewalt und 
      Macht, und aus diesem Grund hängt unsere Sichtweise über 
      Prostitution davon ab, mit wem wir uns identifizieren: mit dem Täter 
      oder mit der prostituierten Person.
         Um dich mit den Prostitutionstätern zu identifizieren 
      und ihre Meinung zu akzeptieren, musst du dich zunächst - bewusst oder 
      unbewusst - von denjenigen, die in der Prostitution ausgenutzt werden distanzieren. Ein 
      Argument, welches viele Prostitutionsverherrlicher in Schweden verwendet 
      haben, ist, dass Frauen der Arbeiterklasse ein „direkteres Verhältnis 
      zu ihrem Körper haben" als die Frauen der Mittelschicht - also 
      bedeutet Prostitution für „diese” etwas anderes.
         Und viele versuchen die Tatsache, dass Männer aus 
      westlichen Ländern asiatische Frauen im Prostitutionstourismus benutzen, 
      so zu erklären, dass asiatische Frauen - „die anderen”- 
      nicht so wie schwedische Frauen seien. 
      Solche Erklärungen sind selbstverständlich sowohl verachtend gegenüber 
      einer sozialen Schicht als auch rassistisch.
         Nicht unsere persönlichen Eigenschaften entscheiden 
      darüber ob wir prostituiert werden, sondern unsere Lebensumstände.
      
 Prostituierte sind wahrscheinlich nymphoman...
      Prostituierte sind wahrscheinlich nymphoman...
        
      Wenn es nymphomanische Frauen gibt, also Frauen die eine sehr ausgeprägte 
      Libido haben, würden sie nicht eher Männer bevorzugen, die 
sie 
      auch sexuell befriedigen? 
         Ist es nicht sehr unlogisch, dass gerade diejenigen, die 
      einen 
sehr starken Sexualtrieb haben, auch diejenigen 
      sein sollen, die sich auf einen Handel einlassen würden, bei dem ihre 
      eigenen sexuellen Bedüfnisse 
vernachlässigt 
      werden und sie 
stattdessen dafür bezahlt 
      werden die Wünsche der „Kunden” zu erfüllen?
        
 Frauen in Asien sind arm und durch den Sextourismus verdienen 
      sie sich wenigstens ein wenig Geld.
      Frauen in Asien sind arm und durch den Sextourismus verdienen 
      sie sich wenigstens ein wenig Geld.
        
      Haben asiatische Frauen nicht das Recht auf ein angenehmes Leben ohne dafür 
      die Schwänze von westlichen Männern lutschen zu müssen? Für 
      mich hört sich das nach „altem, reaktionärem, westlichen 
      Kolonialismus"
* an.
         Die Sex-Tourismusbranche und einzelne Zuhälter verdienen 
      an armen Frauen in der Prostitution, in z.B. Thailand. Aber dies ist keine 
      wirkliche Hilfe, weder für die Frauen noch für das Land. Genau 
      das Gegenteil ist der Fall - sie schafft Abhängigkeit vom Westen, von 
      Tätern, und hält die Wirtschaft in Armut anstatt ihnen die Chance 
      zu geben sich zu entwickeln.
         Ich bin nicht nur wegen der 
Unterdrückung 
      der Frauen gegen Prostitution, ich bin auch gegen ihre 
rassistische 
      und 
imperialistische** 
      Unterdrückung!
        
 
         
      
      Diejenigen, die gegen das schwedische Prostitutionsgesetz sind, sind meistens 
      der Ansicht, dass das Problem mit der Prostitution sei, dass sie nicht als 
      Beruf gesehen wird - „Sexarbeit". Wenn es so wäre, dann 
      würden Prostituierte Steuern zahlen, wären krankenversichert und 
      hätten andere soziale Rechte. Das Stigma der Prostitution würde 
      auch verschwinden, behaupten sie.
*
         Aber sie sprechen kaum über die Situation in den 
      Ländern, in denen Prostitution 
bereits 
      als „Sexarbeit" angesehen wird. So ist es zum Beispiel in Deutschland 
      seit 2002. 
        
 Eine temporäre Lösung
      Eine temporäre Lösung
      In einer Beurteilung des deutschen Prostitutionsgesetzes gaben nach fünf 
      Jahren lediglich 
1 % (ein Prozent) der befragten 
      prostituierten Frauen an, einen Arbeitsvertrag als Sexarbeiterin zu haben.
** 
      (Weitere einzelne Prozent hatten eine Krankenversicherung als freiberufliche 
      „Sexarbeiterinnen”.) Die meisten wollten 
keinen 
      Arbeitsvertrag. Auf die Frage weshalb, gab die Mehrzahl an, dass sie Prostitution 
      als 
temporäre Lösung aufgrund 
      einer schwierigen finanziellen Situation sahen und als etwas, von dem sie 
      weg kommen wollten.
         Viele waren auch darüber besorgt, dass sie dann keine 
      eigenen Entscheidungen mehr treffen könnten – wie zum Beispiel 
      manche Männer oder auch bestimmte Wünsche der Männer abzulehnen. 
      Oder darüber, dass sie mehr Männer empfangen müssten als 
      es ihnen möglich wäre.
         Wenn Prostitution als Sexarbeit bezeichnet wird, dann 
      applaudieren nur die Täter - Zuhälter und Menschenhändler.
         Wenn Prostitution als „Ware” oder „Dienstleistung" 
      dargestellt wird, dann werden die 
Machtstrukturen 
      unsichtbar gemacht.
      
 Jede Form von Lohnarbeit ist Sklaverei!
      – Es gibt keinen großen Unterschied zwischen dem 
      Verkauf des Körpers im Bergbau und zwischen dem Verkauf in der Prostitution.
      Jede Form von Lohnarbeit ist Sklaverei!
      – Es gibt keinen großen Unterschied zwischen dem 
      Verkauf des Körpers im Bergbau und zwischen dem Verkauf in der Prostitution.
        
      Siehst Du als Mann (denn normalerweise benutzen dieses Argument linke Männer), 
      hier wirklich nicht den Unterschied zwischen einer Arbeit im Bergbau und 
      darin, deinem Boss mit der Hand einen runterzuholen? Oder zwischen einer 
      Frau, die in dein Büro kommt um es zu putzen und mit einer Frau die 
      zu dir kommt um Dir einen zu blasen? 
Ich sehe 
      hier den Unterschied!
        
 DENKE DARÜBER NACH WAS TATSÄCHLICH
      DENKE DARÜBER NACH WAS TATSÄCHLICH 
      in der Prostitution passiert: ein Mann zwingt seine Sexualität einer 
      Frau auf ohne ihre Sexualität zu berücksichtigen – unter 
      anderen Umständen würde 
dies sexuelle 
      Belästigung, sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung genannt 
      werden.
         Natürlich steckt die Idee dahinter, dass 
Geld 
      diese sexuelle Unterdrückung in „Sexarbeit" verwandeln würde. 
      Aber wie können dieselben sexualisierten Handlungen gegen die die Frauen 
      und Mädchen kämpfen, und dieselben sexualisierten Handlungen, 
      die normalerweise vom 
Gesetz her als sexuelle Gewalt 
      oder Nötigung definiert werden, plötzlich als „Arbeit” 
      definiert werden?
         Wie willst du zum gewerkschaftlichen Kampf motivieren, 
      der das Ziel hat, nicht weiter unter sexueller Belästigung und Gewalt 
      zu leiden, wenn diese – manchmal – als „Arbeit” 
      gesehen werden soll?
        
 VIELLEICHT SOLLTEST DU
      VIELLEICHT SOLLTEST DU eine neue Betrachtungsweise 
      versuchen: 
Sie haben bereits unseren Körper, aber 
      sie sollen verdammt noch mal unsere Sexualität in Ruhe lassen!
       Es ist nicht merkwürdiger Sex anzubieten als Massage 
      oder Fusspflege.
      Es ist nicht merkwürdiger Sex anzubieten als Massage 
      oder Fusspflege.
        
      Selbstverständlich ist es das. Bei der Arbeit verkauft jede_r seine 
      Arbeitsfähigkeit, aber Prostitution hat ebenfalls Auswirkungen auf 
      unsere 
Sexualität. Ohne Sexualität 
      zu romantisieren ist es doch einfach, unsere Sexualität als integralen 
      Bestandteil unserer Persönlichkeit zu sehen. In unserer Sexualität, 
      Lust oder Offturner – spielen während des Sexes unsere früheren 
      sexuellen Erfahrungen eine Rolle. Für diejenige, die in der Prostitution 
      ausgenutzt wird, wird jede sexuelle Erfahrung Teil der eigenen Sexualität 
      - auch wenn versucht wird, das Ganze als getrennt von sich selbst zu betrachten.
         Aus diesem Grund sprechen viele Frauen nach der Prostitutionszeit 
      von einer geteilten Identität, einem geteilten ICH. Viele gewöhnen 
      sich daran ihre Gefühle während der Prostitution zu unterdrücken, 
      aber sie stellen fest, dass es schwierig ist, sich wieder mit ihnen zu verbinden 
      wenn sie es versuchen. Prostitution ist etwas völlig anderes als ein 
      normaler Beruf.
        
 EIN PROSTITUTIONSKAUF
      EIN PROSTITUTIONSKAUF ist für den Prostitutionstäter 
      auch nicht irgendein Kauf, weil auch seine Sexualität davon betroffen 
      ist. Ebenso 
ihre Haltung gegenüber Frauen 
      allgemein. Es ist kaum ein Zufall, dass insbesondere in den Rotlichtvierteln 
      von Amsterdam Frauen und Mädchen mehr belästigt werden als anderswo.
      
 Prostituierte wollen, dass Prostitution als "Sexarbeit" 
      bezeichnet wird.
      Prostituierte wollen, dass Prostitution als "Sexarbeit" 
      bezeichnet wird.
        
      Wollen sie das wirklich? Oder sind das einige vereinzelte Blogger, oder 
      die wenigen Frauen, die behaupten für alle zu sprechen, indem sie in 
      den Medien immer über „
uns Prostituierte” 
      sprechen?
        
 WEISST DU
      WEISST DU, dass in den Ländern in denen 
      das Gesetz so geändert wurde, dass Prostitution in Sexarbeit umbenannt 
      wurde, die Mehrheit der prostituierten Frauen dies 
gar 
      nicht wollte? Dies wurde bei der Auswertung des Gesetzes in Deutschland 
      deutlich. 
(Siehe "Prostitution als Arbeit".)
         Wenn Du Prostitution global betrachtest: Was meinst du, 
      wie viele der Prostituierten möchten, dass die Prostitution als „Arbeit" 
      angesehen wird? Würdest du es selbst so bezeichnen?
      
 Sexarbeiter_innen-Gewerkschaften wollen ihre Arbeit als 
      Sexarbeit betrachtet wissen.
      Sexarbeiter_innen-Gewerkschaften wollen ihre Arbeit als 
      Sexarbeit betrachtet wissen.
        
      Welche Gewerkschaften? Die Organisationen, die sich bisher selbst als „Gewerkschaft" 
      für Prostituierte bezeichneten, waren tatsächlich keine Gewerkschaften 
      in dem Sinn, dass sie 
„geleitet und finanziert 
      von Mitgliedern werden und ihr Handeln sich an Arbeitgeber_innen richtet".
*
         Lobbyorganisationen für legalisierte Prostitution, 
      die in der Regel aus Zuhältern und anderen Prostitutionsverherrlichern 
      bestehen, welche Prostitution in ein besseres Licht rücken möchten, 
      
nennen sich oft 
Gewerkschaft 
      für „Sexarbeiter_innen" – um den Eindruck zu erwecken, 
      dass Prostitution normale Arbeit ist.
         Wenn du unsicher bist betreffend einer solchen „Gewerkschaft", 
      dann frage nach, mit welcher Art von 
Gewerkschaftsarbeit 
      sie sich beschäftigt und an 
welche Arbeitgeber 
      sich diese richtet?
         Tatsächliche Unterstützungsorganisationen für 
      prostituierte Frauen nennen sich in der Regel nicht Gewerkschaft. Und die 
      meisten Prostituierten möchten auch nicht, dass Prostitution als „Sexarbeit" 
      bezeichnet wird.
      
 Was geht dich überhaupt der Job anderer Leute an, 
      wenn du selbst keine Prostituierte bist?
      Was geht dich überhaupt der Job anderer Leute an, 
      wenn du selbst keine Prostituierte bist?
        
      Selbstverständlich geht mich das etwas an! 
In 
      einer Gesellschaft zu leben, in der Frauen verkaufbar, also als Ware angeboten 
      werden, prägt uns alle - unsere Vorstellungen/unser 
      Bild von Frauen und Männern. Die Meinung der Gesellschaft über 
      Prostitution hat ausserdem direkte und deutliche Konsequenzen auf unser 
      aller Alltagsleben. Dies können wir insbesondere in Ländern, in 
      denen Prostitution legal ist – wie in Deutschland – sehen.
         Wenn Prostitution als „Arbeit" angesehen wird, 
      werden wir mit Anzeigen in Zeitungen konfrontiert, die Firma in der du arbeitest, 
      bekommt Werbung, in der "Überraschungen" für die Betriebsfeier 
      geworben wird, du bekommst Gutscheine per Post und E-Mail, Bordelle werben 
      mit Plakaten an der Bushaltestelle, an Telefonkiosken usw.
         Dies nachzuvollziehen hat nichts damit zu tun Sex negativ 
      anzusehen oder ein moralisches Horrorszenario zu erfinden. Es geht um die 
      Analyse, wohin ein Verständnis von Prostitution als „Sexarbeit" 
      ganz logisch führt.
         Denke selbst einmal darüber nach, was es für 
      unseren Alltag bedeuten würde – zum Beispiel für Menschen 
      in Berufen wie persönliche Assistent_innen oder Hauspfleger_innen. 
      Sollten diese verpflichtet werden, sich um die Sexkäufe von Männern 
      zu kümmern, wie es in den Niederlanden der Fall ist?
      

      Wenn Prostitution als Arbeit angesehen wird, sollten Eltern ihre 
      Töchter in den Sommerferien als Prostituierte arbeiten lassen? Wenn 
      Prostitution als Arbeit angesehen wird, sollen Arbeitsagenturen Sozialleistungen 
      streichen, wenn arbeitslose Frauen „Arbeit” in der Prostitution 
      ablehnen? 
         Wenn du auf diese Fragen mit ”nein” antwortest, 
      dann siehst du Prostitution nicht als reguläre Arbeit an. Denn wenn 
      du dies tun würdest, würdest du sie wie jeden anderen Job behandeln.
 Aber wenn ein Mädchen sich nicht in einem schlecht 
      bezahlten Beruf kaputtarbeiten möchte und sie als Escort*/Begleitsevice 
      gut bezahlt würde, weshalb sollte sie dies dann nicht tun?
      Aber wenn ein Mädchen sich nicht in einem schlecht 
      bezahlten Beruf kaputtarbeiten möchte und sie als Escort*/Begleitsevice 
      gut bezahlt würde, weshalb sollte sie dies dann nicht tun?
        
      Du fragst nicht, weshalb sie z.B. ihren Geschäftsführerinnenposten 
      für eine Exportfirma/Immobilienfirma/Zahnarzt oder ähnliche Arbeiten 
      aufgeben sollte, um stattdessen Männern Blowjobs zu geben, wenn dies 
      von ihnen in Auftrag gegeben wird. Wenn Prostitution so herrlich wäre, 
      weshalb sind es dann eigentlich jene von uns mit den geringsten Wahlmöglichkeiten, 
      die diese „Arbeit" ausüben sollen?
         Sowohl in unseren industrialisierten Ländern als 
      auch in den so genannten Entwicklungsländern sind es hauptsächlich 
      arme Mädchen und Frauen – die gleichzeitig Klassenunterdrückung 
      und Rassismus erleben – die in der Prostitution benutzt werden.
	  
 
       
 
      
       
      
      Über Entscheidung und Freiwilligkeit zu spechen ist immer schwierig. 
      Das wir uns für etwas entscheiden sagt ja nichts darüber aus, 
      ob es eine gute oder schlechte Entscheidung ist. Es kommt unter anderem 
      darauf an 
worin die Wahl besteht, also welche 
      Alternativen wir haben oder sehen.
         Forschungsberichte über „normale” Prostitution 
      zeigen, dass so gut wie alle Frauen die Prostitution als etwas Temporäres 
      sehen, mitunter, um eine schwierige ökonomische Situation zu lösen. 
      Doch oft ist es auch ein Ausdruck der Selbstdestruktivität, als Folge 
      von früheren Erfahrungen. Es ist also selbstverständlich nicht 
      das Gleiche wie etwas, was ein Mädchen machen „möchte”, 
      auch wenn sie diese Entscheidung getroffen hat.
         Die meisten Mädchen und Frauen, die weltweit in der 
      Prostitution ausgenutzt werden, sind ausserdem arm, obdachlos und/oder sie 
      sind schon vor Beginn der Prostitution sexuell missbraucht worden.
        
 Menschenrechte – auch für Frauen?
      Menschenrechte – auch für Frauen?
      Auch wenn es jemanden gibt, die sich unabhängig von den genannten Umständen 
      prostituieren möchte, geht es bei Prostitution um bedeutend mehr als 
      um ihre persöhnliche Entscheidung.
         Prostitution ist eine globale Unterdrückung. Dass 
      Männer Frauen in der Prostitution kaufen konnten/können, ist ein 
      Teil der ungleichen Machtverteilung der Geschlechter, auf der die Gesellschaft 
      baut. Unser Kampf gegen die Prostitution geht um 
die 
      Menschenrechte der Frauen.
        
 Die Entscheidung der Männer?
      Die Entscheidung der Männer?
      Bei einer Diskussion um die „freie Entscheidung” geht es immer 
      um Frauen, diejenigen, 
die in der Prostitution ausgenutzt 
      werden.
         
Aber weshalb wählen 
      Männer Frauen in der Prostitution auszunutzen?
       Die Frau soll das Recht haben selbst zu entscheiden, was 
      sie mit ihrem Körper und ihrer Sexualität tut.
      Die Frau soll das Recht haben selbst zu entscheiden, was 
      sie mit ihrem Körper und ihrer Sexualität tut.
        
      Selbstverständlich – das ist doch eine alte feministische Parole! 
      Aber bei der 
Prostitution geht es nicht 
      um Frauenrechte - im Gegenteil! In der Prostitution „entscheidet" 
      die Frau auf ihre eigene Sexualität 
zu verzichten 
      – um stattdessen den Mann zu befriedigen.
         Die meisten Prostitutionstäter interessieren sich 
      überhaupt nicht dafür, was die Frau möchte, die sie bezahlen. 
      Derjenige der für Sex zahlt, zahlt für ein „Ja". Er 
      kauft eine Frau und er entscheidet darüber, 
ob 
      und, 
wann sie es genießen soll, 
was 
      wie getan wird und wofür er bezahlt.
         Und was geschieht eigentlich mit den 
Rechten 
      der Frauen in einer Gesellschaft in der Frauen gekauft werden können?
 Diejenigen, die gegen Prostitution sind, versuchen den 
      Frauen die freie Wahl zu nehmen.
      Diejenigen, die gegen Prostitution sind, versuchen den 
      Frauen die freie Wahl zu nehmen.
        
      Was bedeutet freie Wahl? Das mit der Freiheit ist nicht so einfach. Freiheit 
      wird beeinflusst von dem Ort an dem wir geboren sind, von welchen Eltern, 
      und vor allem, durch die tatsächlich bestehenden Alternativen. Die 
      freie Entscheidung zur Prostitution ist für die meisten eine genauso 
      „freie" Entscheidung wie die zur Armut. Die schwedische Autorin 
      Louise Eek hat über Prostitution geschrieben 
– 
      dass die sogenannte freie Wahl zur Prostitution statistisch drastisch sinkt. 
      Was sagst du dazu?
         Es gibt viele internationale Studien die zeigen, dass 
      die meisten in der Prostitution benutzten Frauen als Kinder sexuell missbraucht 
      wurden.
* Eine schwedische Studie von Jungendlichen 
      konstatierte, dass bei denjenigen, die Erfahrung von „Sex gegen Bezahlung” 
      hatten, fast 
80 % vor der Prostitution auch 
      anderer sexueller Gewalt ausgesetzt waren.
**
         Internationale Studien
      Internationale Studien zeigen ausserdem, dass 
      das gewöhnlichste Eintrittsalter in die Prostitution im jugendlichen 
      Alter von 14 Jahren liegt..
*** Die Zahlen werden 
      durch die „Prostitution Unit" in Stockholm bestätigt.
****
         Für mich ist das Gerede von der 
freien 
      Wahl und der 
„glücklichen Hure" schwer 
      zu ertragen, wenn ich sehe, das es bei der sogenannten freien Wahl in die 
      Prostitution um alles andere als „freie Wahl” geht – insbesondere 
      was die Kinder und Jugendlichen mit sexuellen Missbrauchserfahrungen angeht.
      

      IN EINER WEITEREN BETRACHTUNG ist der Grund für die „freie 
      Wahl” der Frauen und Mädchen zur Prostitution ausserdem ein Armutsmuster 
      – die Armut der Individuen und die Armut ganzer Länder.
      
 „Glückliche Hure”- na und? Krankenschwestern 
      sind doch auch nicht immer glücklich in ihrem Job?
      „Glückliche Hure”- na und? Krankenschwestern 
      sind doch auch nicht immer glücklich in ihrem Job?
        
      Da liegt ein Mißverständnis vor. Niemand sagt, dass Frauen in 
      der Prostitution immer glücklich herumlaufen, oder „glücklicher” 
      als andere.
        
Die glückliche Hure ist ein 
      altes 
Symbol – und heutzutage Ausdruck 
      davon, wie Prostitutionsverherrlicher – insbesondere in den Medien 
      – einzelne Frauen vorschieben, die bereit sind zu sagen, dass Prostitution 
      etwas vollkommen Positives für sie ist, während sie überall 
      die mit der Prostitution verbundenen negativen Dinge und was dies für 
      die so vielen Frauen hier und weltweit bedeutet schweigen.
      
 Aber ich habe von einem Mädchen gehört, die 
      gern eine Prostituierte ist.
      Aber ich habe von einem Mädchen gehört, die 
      gern eine Prostituierte ist.
        
      Du glaubst ernsthaft, dass 
eine gesamtgesellschaftliche 
      Analyse in sich zusammenfällt, weil es einzelne Mädchen 
      oder Frauen gibt, die sagen, dass sie gerne Prostituierte sind?
         Egal wie viel oder wenig ein Individuum es mag, 
Prostitution 
      bleibt das Gleiche: 
Der Sexkäufer/Prostitutionstäter 
      kauft sich Zugang zum Körper eines anderen Menschen; er zahlt dafür, 
      dass die prostituierte Person ihre eigene Sexualität auslöscht, 
      er kauft „ihre Sexualität weg”, er zahlt dafür, dass 
      aus dem „Nein" ein „Ja" wird.
      

      EINE WEITERE SCHWIERIGKEIT IST ES die Tatsache zu ignorieren, dass 
      Frauen, die nicht mehr in der Prostitution sind, sagen, dass sie ähnlich 
      von der Prostitution gesprochen haben, als sie sich noch darin befanden. 
      Es handelte sich damals um eine Strategie, um mit der Realität umzugehen.
         Aber auch wenn es jemand tatsächlich mag und es ihr 
      gut dabei geht, könnte sie vielleicht dennoch darauf verzichten – 
      mit Rücksicht auf die Mehrheit der Frauen die darunter leiden, mit 
      Rücksicht auf Frauen- und Menschenrechte und vielleicht auch im Hinblick 
      auf den Kampf um Geschlechtergerechtigkeit?
      

      ICH KANN ES NICHT SEIN LASSEN zu überlegen, weshalb dieses Argument 
      so häufig von Männern verwendet wird, die ja sehr häufig 
      vom „Recht der freien Entscheidung für Frauen” sprechen, 
      aber sehr selten über 
Bordellbesitzer, Zuhälter 
      oder
 prostitutionskaufende Männer.
         Warum sprechen sie eigentlich nie von den Entscheidungen 
      
der Männer?
 Der Staat hat sich bei einer Vereinbarung zwischen zwei 
      Individuen nicht einzumischen.
      Der Staat hat sich bei einer Vereinbarung zwischen zwei 
      Individuen nicht einzumischen.
        
      Ok, ignorieren wir die Tatsache, dass du die Bordellbesitzer und Zuhälter 
      „vergessen" hast... Aber diese „Individuen" sind nicht 
      alleine, oder? Gerade jetzt treffen viele andere „Individuen" 
      zahlreiche „individuelle Vereinbarungen" – weltweit, die 
      ganze Zeit. Und in der großen Mehrheit dieser ständigen „Vereinbarungen" 
      in der gesamten Welt erkaufen sich 
Männer 
      den sexuellen Zugang zu weiblichen Körpern.
         Findest du nicht, dass die Ähnlichkeiten zwischen 
      diesen millionenfachen „individuellen Vereinbarungen", dieses 
      global verbreitete Phänomen, hinterfragt werden sollte?
        
 ERNSTHAFT: PROSTITUTION IST KEINE
       ERNSTHAFT: PROSTITUTION IST KEINE komplett unabhängige 
      Vereinbarung zwischen zwei Individuen, deshalb diskutiere ich lieber darüber 
      warum global Prostitution existiert, und welche Konsequenzen aus ihr folgen... 
      
	  
 
         
       
      
      Oft reden die Prostitutionsbefürworter über die „freie Wahl/Entscheidung 
      der Frauen”, aber manchmal reden sie auch davon, dass es die Prostitution 
      
für andere geben muss. – für 
      Männer, die einsam sind, für behinderte Männer, für 
      Männer, deren Frauen keinen Sex wollen, damit andere Frauen nicht vergewaltigt 
      werden und so weiter.
      
 Aber denke an all die armen einsamen Menschen!
      Aber denke an all die armen einsamen Menschen!
        
      Denkst du gerade an 
einsame alte Frauen? 
      Frauen leben durchschnittlich länger als Männer, dann sind es 
      in dem Fall die älteren Frauen, die jüngere prostituierte Männer 
      benötigen?
         Nein, das war nicht die Frage, richtig? Tatsächlich 
      geht es bei Prostitution in der Regel um Männer, die sich Zugang zu 
      jüngeren Frauen erkaufen.
        
 IM WIRKLICHEN LEBEN
      IM WIRKLICHEN LEBEN ist der durchschnittliche 
      Prostitutionstäter ein verheirateter Mann oder ein Mann in einer festen 
      Beziehung, viele von ihnen haben ausserdem Kinder. Nach einer britisch-amerikanischen 
      Studie über das Sexualleben der Prostitutionstäter haben viele 
      auch überdurchschnittlich viele „normale" Sexualkontakte. 
      Also sind die „armen, einsamen" Männer in der Minderheit.
*
         AUSSERDEM HANDELT ES SICH BEI SEX MIT ANDEREN
      AUSSERDEM HANDELT ES SICH BEI SEX MIT ANDEREN 
      nicht um ein Menschenrecht. Das Gleiche gilt für Beziehungen. Andere 
      Menschen für die eigene Sexualität zu benutzen 
ist 
      erst recht keines.
        
 EINSAME MÄNNER
      EINSAME MÄNNER können doch lernen was 
      einsame Frauen tun – mehr masturbieren?
 Aber denke doch einmal an alle Menschen mit Behinderung!
      Aber denke doch einmal an alle Menschen mit Behinderung!
        
      Über wen reden wir eigentlich? Doch über 
Männer, 
      oder? Bei diesem Argument geht es in der Regel nicht um das „Recht" 
      
der Frauen mit Behinderung an einem sich prostituierenden 
      Mann.
         Deine Argumentation ist im Übrigen geringschätzig 
      gegenüber Menschen mit Behinderung. Warum sollten Männer mit Behinderung 
      Frauen eher ausbeuten wollen als andere? Männer mit Behinderung wollen 
      doch wohl – wie alle anderen – Sex mit jemandem, der genauso 
      angeturnt ist von ihnen. Denkst du etwa, niemand könnte einen Menschen 
      mit Behinderung attraktiv finden, oder ? Wenn dem so ist, solltest du dein 
      Menschenbild überdenken...
        
 DIE MEISTEN PROSTITUTIONSTÄTER sind
      DIE MEISTEN PROSTITUTIONSTÄTER sind 
      Männer ohne Behinderung. Deshalb ist es ziemlich unverschämt, 
      Männer mit Behinderung als Alibi für Handlungen zu benutzen, die 
      von Männern ohne Behinderung begangen werden.
        
 WENN DU SELBST
      WENN DU SELBST eine Behinderung hast, die dich 
      in deiner Sexualität hindert, solltest du selbstverständlich das 
      Recht auf sexuelle Hilfsmittel haben, die dir dabei helfen können dich 
      selbst zu befriedigen oder mit deinem Partner Sex zu haben.
         Aber du hast genauso wenig das Recht, den Körper 
      eines anderen Menschens zu kaufen um ihn sexuell zu benutzen und dir so 
      deine Sexualität zu befriedigen.
      

      SELBSTVERSTÄNDLICH MACHE ICH MIR GEDANKEN über „alle 
      Behinderten" – Es ist nicht selten, dass Mädchen und Frauen 
      mit Behinderung in der Prostitution benutzt werden. An die solltest du dabei 
      auch denken!
      
 Es ist doch besser wenn Männer zu Prostituierten 
      gehen anstatt Frauen zu vergewaltigen!
      Es ist doch besser wenn Männer zu Prostituierten 
      gehen anstatt Frauen zu vergewaltigen!
        
      Dass Vergewaltigung und Prostitution auf einer Stufe stehen – da sind 
      wir uns einig! Sowohl Prostitution, als auch Vergewaltigung beruhen auf 
      einer 
sexuellen geschlechtsspezifischen 
      Macht = die Macht der Männer und die Unterordnung der Frauen werden 
      zu etwas verändert was „sexy" ist, etwas wovon wir erregt 
      werden sollen.
         Und genau 
deshalb glaube ich 
      nicht, dass Vergewaltiger aufhören zu vergewaltigen, weil sie Frauen 
      in der Prostitution ausnutzen. Im Gegenteil. Das Frauenbild in Prostitution 
      und Vergewaltigung ist das Gleiche und das ist der Grund bei Vergewaltigung 
      und Prostitution: Ein Mann benutzt eine Frau um 
seine 
      Sexualität zu befriedigen – ihre Sexualität oder ihr Wille 
      werden untergeordnet. Es geht um die Haltung des Sexkäufers/Täters, 
      deren Ansicht, dass Männer das Recht zu Frauenkörper haben.
         Wenn wir das akzeptieren bekommen wir auch mehr von dem 
      anderen.
      
 ABGESEHEN DAVON
      ABGESEHEN DAVON wäre es nicht nett oder 
      schwesterlich Vergewaltiger zu anderen Frauen zu schicken – insbesondere 
      nicht zu Frauen und Mädchen die sich ohnehin in einer ungeschützten 
      Position befinden!
      
 
       
       
 
      
      Die Prostitutionsverherrlicher wollen oft, dass es bei einer Diskussion 
      um eine einzelne Person oder eine einzelne Situation geht. Doch dabei ist 
      es schwerer die Unterdrückung zu sehen und zu durchschauen – 
      um Unterdrückung zu verstehen, müssen wir 
das 
      Muster erkennen.
         Dies gilt für alle Formen von Unterdrückung. 
      Es ist oftmals kein Zufall, dass jemand mit einem nicht schwedisch klingenden 
      Namen es schwerer hat eine Anstellung zu bekommen, auch wenn es im Einzelfall 
      nicht zu beweisen ist. Um den Alltagsrassismus zu durchschauen, musst du 
      sowohl die einzelnen Beispiele als auch die Ganzheit betrachten – 
      du musst untersuchen ob die Beispiele Muster bilden.
      
 Systematische Zufälle
      Systematische Zufälle
      Oft wird ein Beispiel der Unterdrückung von Frauen, auf die wir reagieren, 
      als Zufall abgetan. Um dies zu durchschauen hat die norwegische Feministin 
      Kjersti Ericsson diese Vorgänge als „
Stystematische 
      Zufälle” beschrieben.
         Wenn wir diese zusammen anschauen, bilden alle solche 
      Frauenunterdrückenden „Zufälle” ein Muster, in dem 
      Mädchen und Jungs, Frauen und Männer in den meisten Zusammenhängen 
      – 
unterschiedlich behandelt werden 
      – davon abhängig welches Geschlecht sie haben und 
ungleichen 
      Zugang zu Macht haben – davon abhängig welches Geschlecht 
      sie haben.
         Deshalb kann Prostitution nicht verstanden werden, ohne 
      diese – mit all der anderen Frauenunterdrückung wie Gehaltsunterschiede, 
      ungleichberechtigter Pflegedienst/Krankenpflege, Vergewaltigungen, die Unsichtbarmachung 
      der Frauengeschichte und all den anderen Beispielen, die zusammen ein in 
      der Gesellschaft bildendes Muster ergeben – ein vom 
Geschlecht 
      abhängiges Muster, eine systematisch geschlechtsspezifische Machtstruktur.
      
 Na und – es gibt auch Frauen die nach Gambia reisen 
      um Männer zu kaufen!
      Na und – es gibt auch Frauen die nach Gambia reisen 
      um Männer zu kaufen!
      
      Ja, bei Prostitution geht es nicht ausschließlich nur um Unterdrückung 
      von Frauen, sondern auch um Unterdrückung nach den Faktoren Klasse 
      und Ethnizität. Die Tatsache, dass Frauen - in Umständen, in denen 
      sie ”als in der Hierachie höher stehend” bezeichnet werden 
      können - zu Täterinnen werden können, bestätigt die 
      Analyse, dass es sich bei Prostitution um 
sexualisierte 
      Macht/Gewalt handelt. Prostitution ist Unterdrückung und sollte 
      nie akzeptiert werden - egal in welcher Form!
      
 ICH HOFFE DU
      ICH HOFFE DU bringst dieses Beispiel ein, um 
      dich gegen jede Form von Prostitution einzusetzen. Du wirst doch nicht versuchen 
      die sehr seltene Form von weiblichem Prostitutionstourismus zu nutzen, um 
      es so erscheinen zu lassen, als ob Männer und Frauen genauso „schlimm" 
      sind?
         Denn so ist es 
nicht. 
Männer 
      werden nicht gefangen gehalten in den Bordellen in ärmeren Ländern 
      dieser Welt, und unter Drogen gehalten um von einer reichen Frau nach der 
      anderen benutzt zu werden. Von dem gesamten Prostitutionstourismus auf der 
      ganzen Welt, machen Frauen nur einen sehr kleinen Teil aus, und dieser ist 
      auch am wenigsten brutal.
      
 Es sind aber mehr Männer als Frauen, die Erfahrungen 
      in der Prostitution haben, es ist nur versteckter.
 
      
      Es sind aber mehr Männer als Frauen, die Erfahrungen 
      in der Prostitution haben, es ist nur versteckter.
      
      Es gibt einige Studien mit jungen Menschen, in denen mehr junge Männer 
      als junge Frauen aussagen, dass sie „Sex hatten gegen Bezahlung". 
      Aber das bedeutet nicht, dass du diese Schlussfolgerung treffen kannst. 
      Sieh dich um: Die globale Pornographieindustrie und Prostitutionsindustrie 
      in der Welt besteht zum größten Teil aus Frauen die an Männer 
      verkauft werden. Frauen werden in den Bordellen dieser Welt benutzt und 
      Mädchen und Frauen werden im Menschenhandel für sexuelle Zwecke 
      benutzt.
         Es kann auch noch hinzugefügt werden, dass unabhängig 
      davon, ob Männer oder Frauen benutzt werden, die 
Prostitutionstäter 
      fast immer 
Männer sind.
        Und selbstverständlich sollte viel mehr Forschung betrieben 
      werden über 
alle Formen der Prostitution, 
      damit wir noch besser verstehen wie Prostititution funktioniert.
      
 Aber ihr habt ja alles umgedreht, es sind doch die Frauen 
      die die sexuellen Bedürfnisse der Männer ausnutzen!
      Derjenige der bezahlt ist das Opfer, er 
      wird ausgenutzt.
      Aber ihr habt ja alles umgedreht, es sind doch die Frauen 
      die die sexuellen Bedürfnisse der Männer ausnutzen!
      Derjenige der bezahlt ist das Opfer, er 
      wird ausgenutzt.
      
      Lasst uns den Menschenhandel vergessen, die Tatsache, dass die meisten Frauen 
      in der Prostitution andere Formen von sexueller Gewalt bereits in der Kindheit 
      erfahren haben, dass junge Mädchen in die Prostitution manipuliert 
      werden, dass Drogenabhängigkeit Frauen in die Prostitution zwingt, 
      und lasse uns auch die Konsequenzen für Frauen vergessen, - sexualisierte 
      Gewalt, Geschlechts-krankheiten, Gebärmutterhalskrebs, multiple Persönlichkeitsstörungen, 
      posttraumatischer Stress etc... das heisst, lasst uns alle Formen von sexualisierter 
      Unterdrückung vergessen, unter denen Mädchen und Frauen vor, während, 
      und nach der Prostitution leiden und lasst uns nur die sehr wenigen Männer 
      betrachten (viele Prostitutionstäter haben ja auch weitere sexuelle 
      Beziehungen) - dann könnte es vielleicht danach aussehen, dass einige 
      Männer ausgenutzt werden. Aber das ist immer noch nicht ganz richtig. 
      Der Prostitutionstäter benutzt trotzdem immer noch einen anderen Menschen 
      zur Befriedigung der eigenen sexuellen Bedürfnisse, 
auch 
      wenn sie gerade schlechte Zeiten durchmachen, oder?
         Ein Prostitutionstäter der sich einsam und geil fühlt, 
      ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass es sich bei Prostitution, 
      auf einer grundlegenden und globalen Ebene, um von Männern sexualisierten 
      Machtausübung gegen Frauen handelt.
      
 Ich habe gehört, dass es oft Frauen sind, die Bordelle 
      führen.
      Ich habe gehört, dass es oft Frauen sind, die Bordelle 
      führen.
      
      Ja, das stimmt, aber was steckt dahinter? Die großen internationalen 
      Menschenhandelsorganisationen zwingen oft prostituierte Frauen, sich zwischen 
      einem Verbleib in der Prostitution zu entscheiden oder „ortsansässige 
      Supervisorinnen" in einem Bordell zu werden. Menschenhändler handeln 
      hier oft strategisch, unter anderem weil Männer keine langen Haftstrafen 
      riskieren wollen, falls ihre Aktivität öffentlich wird.
         Leider interpretieren viele die Rolle der Frauen falsch. 
      Die schwedische Polizei hat hierzu geschrieben:
      
„Der gemeinsame Faktor für 
        die Mehrheit dieser Frauen ist, dass sie selbst lange in der Prostitution 
        ausgenutzt wurden." ...
        ...„die nationale Abteilung zur Verbrechensbekämpfung ist 
        über die Tatsache besorgt, das Frauen ausländischer Herkunft, 
        die in Schweden prostituiert werden, oft von Personen im Justizsystem 
        so porträtiert werden, als würden sie in ihrem eigenen Willen 
        handeln. Als Konsequenz dieser Idee beschränken sich Untersuchungen 
        oft auf die Aktivität in Schweden, und die wahren Bosse des Verbrechens 
        in den organisierten Netzwerken werden nicht vor Gericht gebracht. Es 
        gibt ausserdem ganz deutlich das Risiko, dass die Situation der Frauen 
        nicht bemerkt wird. Als Folge davon bekommen sie nicht die Unterstützung 
        und den Schutz den sie brauchen und der ihnen zusteht. Dieses eingeschränkte 
        Verständnis von organisiertem Menschenhandel und die Struktur der 
        Netzwerke resultieren auch oft darin, dass Behörden/Autoritäten 
        nicht ihre Bemühungen zur Verhinderung und Bekämpfung des vom 
        Menschenhandels für sexuelle Zwecke ausreichend prioritieren". 
        *
      
        
        Das Gesetz/Sexkaufverbot wurde nur eingeführt, 
        weil es extremistischen schwedischen Feministinnen geglückt ist, 
        sich in die Politik hineinzufiltrieren.
        In anderen Ländern lachen sie darüber wie 
        wir hier in Schweden den radikalen Feministinnen nachgegeben haben.
        
        Ja, es wäre richtig cool wenn Feministinnen wirklich so viel Macht 
        hätten! Aber Prostitution ist eine globale Form der Untersdrückung 
        und nichts gegen das nur Feministinnen kämpfen. Weisst Du nicht, 
        dass Schweden geschworen hat gegen Prostitution einzuschreiten und zu 
        bekämpfen, sowohl durch die UN als auch durch die EU?
           Die UN hat bereits 1949 ein Abkommen zur Bekämpfung 
        von Prostitution und Menschenhandel beschlossen. 1993 hat der Europarat 
        beschlossen, dass der Kampf gegen Prostitution Inhalt der EU-Polizeiarbeit 
        zu sein hat. 1991 nahm der Europarat die Resolution gegen sexuelle Ausbeutung, 
        Pornographie, Prostitution etc an.
           Also denke ich, dass die extremen Feministinnen (wer 
        auch immer sie sind) die EU und die UN schon vor Jahrzehnten übernommen 
        haben, oder Du weisst nicht wovon Du sprichst...
        
        Höre auf über die ungleiche Machtverteilung 
        der Geschlechter zu reden! Wir in Schweden sind längst gleichberechtigt!
        
        Na, das ist wirklich eine Sache der Interpretation! Selbstverständlich 
        kannst du alles so interpretieren, als wäre es überhaupt nicht 
        eine Sache von Geschlecht/Gender und Unterdrückung, 
        sondern so als wären wir Frauen und Mädchen selbst Schuld: die 
        Tatsache, dass du als Frau ein niedrigeres Gehalt hast, liegt daran, dass 
        Frauen nicht gut verhandeln können; wenn du vergewaltigt wirst, solltest 
        du wahrscheinlich daran denken, wie du dich anziehst/verhältst/wie 
        viel du trinkst etc; wenn du Gewalt erlebst, hast du ihn wahrscheinlich 
        provoziert; wenn du lauter sprichst, bist du eine nörgelnde Kuh; 
        wenn dir Sex gefällt, bist du eine Schlampe oder Hure; wenn du einen 
        Mann kennenlernen willst, bist du verzweifelt – und willst du das 
        nicht, dann bist du nicht normal; wenn du 
        Sex mit Frauen willst, dann deshalb, weil du noch nie einen „richtigen 
        Schwanz" hattest; wenn du Make-Up trägst bist du eine Tussi, 
        die auf oberflächliche Schönheitsideale reingefallen ist; und 
        wenn nicht, dann bist du nicht weiblich genug; wenn du Gleichberechtigung 
        für Frauen einforderst, dann bist du aggressiv; und wenn du ruhig 
        bleibst, dann bist du eine schwache Frau – die selbst Schuld ist...
        
        UND DIE TATSACHE, DASS SO VIELE andere Mädchen 
        und Frauen darüber sprechen, dass sie dasselbe erlebt haben wie du, 
        das ist einfach nur Zufall, „denn die Unterdrückung der Frau 
        existiert nicht in unserem Land".
           Meinst Du das so?
        
        
        
        
        70 Jahre lang, zwischen 1847 und 1918 gab es ein kommunales Regelsystem 
        in Schweden (wie ebenfalls in grossen Teilen Europas in dieser Zeit). 
        Obwohl es allgemein bekannt war, dass Frauen auf Grund von Armut und schutzbedürftiger 
        Situation in der Prostitution landeten, akzeptierte man Prostitution als 
        ein notwendiges Übel und in der Praxis mehr oder weiniger als „Beruf” 
        – für einige Frauen. 
           Die Absicht mit dem Regelsystem war, die Prostitution 
        unter Kontrolle zu halten und die Verbreitung von sexuell ansteckenden 
        Krankheiten, wie Syphilis zu verhindern. Deshalb wurden prostituierte 
        Frauen zu regelmässigen Kontrollen gezwungen. (Doch eine Kontrolle 
        der Männer gab es selbstverständlich nicht!) Diejenige, die 
        sich weigerte kontrollieren zu lassen, sich in einem „falschen” 
        Gebiet aufhielt oder zu einer „falschen” Uhrzeit auf der Strasse 
        war, bekam zunächst eine Warnung, beim zweiten Mal wurde sie bis 
        zu einem Jahr in ein Arbeitslager geschickt. 
           Die damaligen Feministinnen kämpften gegen dieses 
        Regelsystem, welches ja ohnehin die schon hilfebedürftigen Frauen 
        traf und womit der Staat gleichzeitig die Prostitution akzeptierte. Die 
        Feministinnen wiesen damals, wie auch jetzt darauf, dass es ohne 
        Käufer keine Prostitution gäbe.
        
        Aus der Geschichte lernen?
        Das was wir durch dieses Regelsystem lernten, während dessen es auch 
        eine kürzere Zeit zwei kommunal betriebene Bordelle in Stockholm 
        gab, war folgendes. Als die Prostitution als 
        „Beruf” gesehen wurde, wurde es auch schwerer für die 
        Prostituierten auszusteigen, wurde es schwerer zu sehen, dass die Männer/Käufer 
        die Voraussetzung für die Existens – der Prostitution sind 
        und dass die Prostitution im Umfang wächst, wenn sie akzeptiert wird. 
        * 
           Leider leben wir in einer oberflächlichen, Frauen-geschichtslosen 
        Gesellschaft, in der wir immer nur kleine Stückchen – ganz 
        ohne Zusammenhänge sehen. Doch wenn wir aus der Geschichte lernen, 
        brauchen wir nicht die gleichen Fehler zu machen.
        
        Sexkaufverbot
        Schweden war 1999 das erste Land der Welt welches den 
        Sexkauf der Männer kriminalisierte, aber nicht die Prostitution. 
        Es sind die Täter, die kriminalisiert 
        wurden, die Sexkäufer/Prostitutionstäter und Zuhälter, 
        nicht die Prostituierten. Nun haben auch andere Länder dieses Gesetz 
        nachgeahmt – und ausserdem auf unterschiedliche Art und Weise weiterentwickelt 
        – unter anderem Norwegen, Island und teilweise Finland und England.
           Das schwedische Gesetz besagt also, dass es verboten 
        ist, sexuelle Dienstleistungen zu kaufen oder versuchen 
        zu kaufen. Ausserdem ist es auch verboten durch 
        Prostitution von anderen Geld zu verdienen, oder durch andere Methoden 
        dazu beizutragen. Schweden hat auch ein Gesetz gegen Menschenhandel, 
        doch ist es in der Praxis so, dass viele Menschenhändler wegen Zuhälterei 
        verurteilt werden.***
        
        Gesellschaftliche Markierung
        Die Absicht des Sexkaufverbotes ist auch die Markierung in jeder Gesellschaft: 
        dass die Gesellschaft sieht, dass es sich bei der Prostitution um ungleiche 
        Machstrukturen der Geschlechter handelt und deshalb das Ausnutzen von 
        Prostituierten nicht akzeptiert.
           Das Sexkaufverbot wurde mit dem Gesetz gegen Kindesmisshandlung 
        verglichen, welches die Ansichten der Bevölkerung verändert 
        hat – früher war es üblich Kinder aus Erziehungsgründen 
        zu schlagen.
           Eine Untersuchung 2008 zeigt, dass etwas mehr als 70 
        % der schwedischen Bevölkerung das Sexkaufverbot unterstützen, 
        (nur 18 % sind dagegen, und der Rest der Befragten ist unsicher). Fast 
        80 % der schwedischen Frauen unterstützen das Gesetz.****
        
        Gesetze und Unterdrückung
        Selbstverständlich genügt nicht ein Gesetz, damit die Prostitution 
        verschwindet. Prostitution ist ein Teil der Unterdrückung von Frauen, 
        und so wie wir es sehen, kann die Unterdrückung 
        gesetzlich nicht verboten werden. Aber wir sind der Meinung, dass 
        ein Sexkaufverbot gut ist, da es die sexualisierte Macht der Männer 
        begrenzt, aufzeigt, worum es sich in der Prostitution handelt und auch 
        eine Hilfe in anderer Arbeit gegen Prostitution ist. 
           Um etwas tiefgehend zu verändern, bedarf es naürlich 
        mehr als ein Gesetz. Es ist notwendig für Hilfsmassnahmen, wie die 
        Ausstieghilfe der Prostituierten, einzuplanen. 
        
        Wenn normale Prostitution erlaubt wäre, wäre 
        es leichter Menschenhändler zu fangen.
        
        Nein, das Gegenteil ist der Fall. In Ländern, in denen Prostitution 
        legalisiert wurde, ist die Prostitutionsindustrie gewachsen -und große 
        Teile werden illegal betrieben. Ein Grund hierfür ist, dass Zuhälter 
        mehr von illegaler Prostitution profitieren.*
           Und selbstverständlich ist es einfacher Menschenhandel 
        in einem Land zu betreiben, in dem andere Arten von Prostitution legal 
        sind. Es ist viel schwieriger, teurer und riskanter für Menschenhändler 
        in Ländern, in denen alle Formen von sexuellen Käufen verboten 
        sind, zu operieren.
        
        Das schwedische Gesetz hilft Prostituierten nicht.
        
        Ja und Nein. Eine Frau, die sagt, dass sie Prostituierte bleiben möchte, 
        wird das Sexkaufverbot nicht immer positiv bewerten. Aber das Gesetz kann 
        einer anderen Frau, die aussteigen will, indirekt helfen, weil es eine 
        gesellschaftliche Markierung ist, dass Sexkäufer ihr ein Verbrechen 
        antun.
           Das Gesetz kann auch denjenigen helfen, die Opfer von 
        Menschenhandel sind. Dank des Sexkaufverbots kann die Polizei Versuche 
        sexuelle Leistungen zu kaufen, beobachten/kontrollieren. Dies hat schon 
        oft zum frühen Enttarnen von Menschenhandel geführt. Wenn Sexkäufe 
        nicht illegal wären, hätte die Polizei nicht das Recht etwas 
        dagegen zu tun, bis sie Gewissheit darüber haben, dass ein Fall von 
        Menschenhandel vorliegt.
        
        VOR ALLEM ABER hat das Gesetz einen präventiven 
        Charakter. Es beeinflusst die Meinung der Menschen über Prostitution, 
        und hoffentlich bringt es einige junge Mädchen, die über den 
        Einstieg in Prostitution nachdenken, dazu es nicht zu tun. Das Sexkaufverbot 
        hat bereits dazu geführt, dass weniger Männer Frauen benutzen.* 
        Hoffentlich bringt das Gesetz wenigstens einige Männer dazu zu denken, 
        dass es es nicht wert ist als Prostitutionstäter überführt 
        zu werden - wenn die Bestrafung empfindlich genug ist. Je weniger Sexkäufer/ 
        Prostitutionstäter, desto weniger Frauen, die in der Prostitution 
        benutzt werden.
        
        ABER NATÜRLICH REICHT EIN GESETZ NICHT AUS 
        um Prostituierten wirklich aus der Prostitution zu helfen. Dafür 
        wird sehr viel Unterstützung benötigt. Vor allem durch Bereitstellung 
        von Unterkünften, da Obdachlosigkeit häufig einer der Gründe 
        für Prostitution ist.
        
        Das schwedische Gesetz hat die Gewalt gegen Prostituierte 
        vergrößert.
        
        Nein, Studien belegen das nicht. Die Gewalt der Männer gegen Frauen 
        in der Prostitution ist weit verbreitet, egal was 
        das Gesetz beinhaltet und unabhängig davon, ob die Prostitution 
        im Haus oder ausser Haus stattfindet. Der einzige kleine Unterschied, 
        der festgestellt werden konnte, ist, dass die Gewaltraten dort leicht 
        höher sind, wo Prostitution legal und nicht reguliert ist * 
        – das ist das Gegenteil von dem was du meinst.
        
        TROTZDEM IST PROSTITUTION AN SICH BEREITS GEWALT. 
        Alle Organisationen, die sich für die Rechte von Prostituierten einsetzen 
        – egal wie ihre Meinung zur Prostitution ist und wo auch immer in 
        der Welt sie aktiv sind – sich einig darin, dass Prostitution gefährlich 
        und gesundheitsgefährdend für diese Frauen ist. Diejenigen, 
        die Prostitution beibehalten wollen sprechen lediglich von „Leidverminderung”, 
        also dass es wichtig ist, den durch Prostitution zugefügten Schaden 
        zu vermindern. („Harm reduction”).
           Gewalt ist ganz einfach ein 
        teil von Prostitution. Amerikanische Studien kamen zu dem Ergebnis, 
        dass die Mehrheit der Prostituierten während der Prostitution physische 
        Gewalt, sexuelle Gewalt und Bedrohungen erlebt hat.** 
        Frühere kanadische Studien zeigten, dass die Sterblichkeitsrate für 
        Prostituierte 40 mal höher ist als bei anderen Frauen.***
           Für mich ist es unverständlich, warum es jemandem 
        ausreichen kann, von „Leidensverminderung" zu sprechen. Gewalt 
        ist ein integraler Bestandteil der Prostitution und sollte eigentlich 
        als Grund für JEDEN 
        ausreichen um Prostitution unakzeptabel zu finden.
        
        Als das Sexkaufverbot eingeführt wurde, wanderte 
        die Prostitution in die Illegalität.
        
        Strassenprostitution war bereits rückläufig bevor das schwedische 
        Sexkaufverbot eingeführt wurde.* Das ist 
        hauptsächlich auf technologische Verbesserungen zurückzuführen 
        – die Nutzung von Mobiltelefonen/Handy und Internet nahm zu. Deshalb 
        findet die Anbahnung von Prostitution in industrialisierten Staaten überwiegend 
        über Mobiltelefone/Handy und Internet statt – egal was das 
        Gesetz in den unterschiedlichen Ländern beinhaltet.
           Aber dass die Prostitution deshalb „in die Illegalität 
        verschwunden ist” stimmt nicht. Prostitution ist für die Käufer 
        existent, und die müssen sie finden können, also kann sie auch 
        nicht versteckt werden, oder?
        
        Es sind zwei Personen an Prostitution beteiligt, wieso 
        soll nur der Mann kriminalisiert werden?
        Das Gesetz belegt die Prostituierten mit der Opferrolle.
        
        Die Frage ist ein bisschen merkwürdig, denn an Prostitution sind 
        nicht nur zwei Menschen beteiligt – warum vergisst du Zuhälter/Bordellbetreiber 
        in deiner Zählung?
           Aber selbst wenn wir das ignorieren – das Gesetz 
        unterscheidet nicht zwischen den Parteien in der Prostitution. In mehreren 
        anderen Sachverhalten wird nur eine Partei bei einer Transaktion für 
        illegales Verhalten verantwortlich gemacht. Zum Beispiel bei illegalen 
        Verpachtungen, oder Vermietungen bei denen der Vermieter eine zu hohe 
        Miete verlangt. Obwohl beide Parteien den Vertrag unterschrieben habe, 
        ist nur der Vermieter kriminell. Und zwar weil das Gesetz prüft wer 
        wen ausnutzt. Es geht um Machtverhältnisse.
           Übrigens beschwert sich auch niemand darüber, 
        dass der Mieter dadurch mit einer Opferrolle belegt wird.
        
        AUSSERDEM GLAUBE ICH AUCH NICHT an die alte, 
        puritanische Idée, dass Prostitution eine „schlechte sexuelle 
        Aktivität” ist, und dass deshalb beide etwas unschönes 
        tun. Ich bin gegen Prostitution, weil Prostitution sexuelle 
        Ausbeutung und Unterdrückung ist.
        
        
        
        Die Aufteilung von Mädchen und Frauen in das alte Gegensatzpaar „Hure 
        und Jungfrau” ist eine effektive Methode der Unterdrückung. 
        Es betrifft und schlägt gegen jedes einzelne Mädchen/Frau und 
        es teilt Frauen als Gruppe.
           Die Funktion der „Hure und Jungfrau” ist 
        eine Art Markierung, die die sexuelle Freiheit für die weibliche 
        Sexualität begrenzt, also was für Mädchen und Frauen sexuell 
        erlaubt ist. Von uns wird erwartet, dass wir zwischen diesen Grenzen balancieren 
        – du sollst ein nach aussen gerichtetes, offenes Sexleben haben, 
        sonst bist du ”langweilig”. Aber wenn du das tust, riskierst 
        du als „Schlampe” oder „Hure” betrachtet zu werden.**
           Die meisten Mädchen und Frauen versuchen – 
        so gut wie sie es können – sich auf diesem Balancegang zu halten, 
        aber eigentlich spielt es keine Rolle was ein Mädchen/eine Frau tut. 
        Sie kann trotzdem „Schlampe” oder „Hure” genannt 
        werden - von einem Jungen/Mann, der gerade Lust dazu hat. Auch ein Mädchen, 
        welches nie Sex mit jemandem gehabt hat kann „Schlampe” oder 
        „Hure” genannt werden.
        
        Schipfwörter und Macht
        Mit Schimpfwörtern wird dem Opfer teilweise 
        die Verantwortung auferlegt. Dass Mädchen und Frauen als „Schlampe” 
        oder „Hure” beschimpft werden, ist typisch für sexuelle 
        Belästigung – zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz oder 
        auf der Strasse. Mit dem selben Wort benennen Männer die Frauen in 
        der Pornographie und in der Prostitution: „Schlampe, 
        Hure”. Für einen Sexualverbrecher funktioniert das Schimpfwort 
        oft als eine Legitimierung der Machtordnung (der Überordnung) und 
        der sexualisierten Gewalt – genau wie rassistische Schimpfwörter 
        die rassistische Gewalt legitimieren soll.
        
        Opfer zu sein
        Doch in der heutigen Gesellschaft, wo alles einzelnd und zerpflückt 
        gesehen wird und in der das meiste ohne Zusammenhänge geschildert 
        wird, als würde es nur um gerade den einen Individen 
        gehen, wird es natürlich schwieriger das Muster zu erkennen.
           Dazu kommt noch der Mythos vom Opfer. 
        Ein Opfer zu sein wird heute oft als das 
        Gegenteil zum – stark sein – betrachtet. 
        Das führt dazu, dass viele die Unterdrückung nicht sehen wollen, 
        um sich nicht als (hilfloses) Opfer sehen zu müssen.
           Doch der Gegensatz zum Opfer 
        sein ist das Täter sein. Von 
        Opfern zu reden weist also auf einen Zusammenhang hin und zwar das der 
        Unterdrückung. Es sagt nichts darüber aus wie 
        das Opfer ist; Opfer können mehr oder weniger betroffen sein, 
        sowohl stark als auch schwach sein (oft beides zugleich!), tatkräftige 
        Personen sein, die ihre eigenen Entscheidungen treffen. Opfer 
        zu sein ist keine persöhnliche Eigenschaft.
        
        Gleichzeitig stark und schwach
        Als die Arbeiterklasse Anfangs des 20 Jahrhudert wuchs, war es eine Selbstverständlichkeit 
        sich als Opfer der Unterdrückung 
        zu beschreiben.Die Tatsache, dass du unterdrückt warst, gab dir doch 
        Kraft gegen die Unterdrückung zu kämpfen!
           Damals war es selbstverständlich kein Gegensatz 
        zwischen „Opfer” und „einem starken kämpfenden 
        Menschen”. Im Gegenteil. Diejenigen, die alles fertig serviert bekommen, 
        brauchen nicht kämpfen und stark sein. Es sind wir – die Opfer 
        – die stark und schwach zugleich, unterdrückt, tatkräftig 
        und kämpferisch sind.
           Diejenigen, die an dem Mythos des Opfers verdienen, 
        sind auch diejenigen, die an der Fortsetzung der Unterdrückung verdienen.
        
        Das einzige Problem bei der Prostitution ist, dass sie 
        als schlecht angesehen wird.
        
        Wenn es denn nur so einfach wäre! Ich habe den selben Vergleich in 
        Bezug auf Betteln gehört. Betteln und Prostitution sind uralte Phänomene 
        und stammen aus einer ungleichen Gesellschaft. 
        Sie basieren auf dem Unterschied zwischen Männern und Frauen, und 
        zwischen Armen und Reichen. Macht und Unterordnung. 
        Es kann sein, dass du einen „glücklichen Bettler" findest, 
        der das nicht aus Not heraus tut, sondern um „ein wenig heraus zu 
        kommen” und etwas „dazuzuverdienen". Das ändert 
        aber nichts am Betteln selbst. Betteln macht 
        Ungleichheit sichtbar und deshalb demütigt es den Bettler. 
        Wie bei der Prostitution. Dem Opfer wird Schande auferlegt, egal wie sie 
        oder er genannt wird.
        
        Wenn das Stigma verschwinden würde, wäre Prostitution 
        kein Problem.
        
        Nein, so funktioniert das nicht. Das Stigma 
        der „Hure" ist typisch für die meisten Arten von Unterdrückung, 
        also dass die Verantwortung vom Untderdrücker 
        zur Unterdrückten verschoben wird. „Scham 
        wird den Opfern aufgeklebt" - so beginnt ein Gedicht von Kjersti 
        Ericsson über den Widerstand gegen Unterdrückung. Blame the 
        victim (Schieb die Schuld auf das Opfer). Sonst müssten wir anfangen 
        die Täter zu sehen, sehen was wirklich passiert.
           Prostitution entspringt der puritanischen* 
        Sicht auf Sexualität, die Sex mit Schmutz, Scham und Schuld in Verbindung 
        bringt. Pornographie und Prostitution brauchen 
        Puritanismus um Meinungen zu bilden, die Grenzüberschreitungen rechtfertigen. 
        Viele Prostitutionstäter begehren Prostitution, gerade weil sie sie 
        als schändliche und schmutzige Sexualität ansehen.
           Deswegen stimmt das mit dem Stigma der Prostitution, 
        von dem die Verherrlicher der Prostitution sprechen, nicht. Solange die 
        Unterdrückung weitergeht, wird auch das Stigma bleiben.
           Und wir meinen nicht „nur” Unterdrückung 
        in Form von Prostitution, denn so lange es die Unterdrückung in Form 
        von der Aufteilung der Frauen in das Gegensatzpaar „Hure und Jungfrau" 
        gibt, bleibt das Stigma bestehen.
        
        Würde Prostitution als reguläre Arbeit angesehen 
        werden, würde sie destigmatisiert werden.
        
        Oder auch nicht...! In den Niederlanden, Deutschland, Teilen Australiens 
        und zum Beispiel Nevada (USA), wo Prostitution als „Sexarbeit" 
        betrachtet wird, werden prostituierte Frauen genau wie hier stigmatisiert.
           Diejenigen, die das Stigma dort nicht 
        betrifft, sind die Täter – Zuhälter/Bordellbetreiber 
        und Prostitutionstäter – von ihnen spricht man nun heute von 
        tüchtigen „Geschäftsmännern" und ihren „Kunden".
        
        Feminist_innen machen Prostituierte zu Opfern.
        
        Nein. Es gibt einen Unterschied zwischen dem sexuellen Ausnutzen/ Unterdrücken 
        und der Sichtbarmachung dieser Unterdrückung. 
        Was Feminist_innen tun, ist zu verdeutlichen was genau Prostitution ist, 
        wer hiervon profitiert, dass Prostitution ein Bauteil eines gesellschaftlichen 
        Musters ist und nicht nur eine „Absprache zwischen zwei Individuen".
        
        WENN DU MEINS, Feminist_innen machen Frauen 
        zu Opfern, dann weißt du nicht viel über Feminismus. Denke 
        einmal darüber nach! Feminist_innen arbeiten gegen 
        Unterdrückung. Wir arbeiten in Zufluchten (Frauenhäusern, u.s.w.) 
        für Mädchen und Frauen in unterstützenden Gruppen, organisieren 
        feministische Selbstverteidigung und wir kämpfen für politischen 
        Wandel - wir Feminist_innen unterstützen uns gegenseitig, um unsere 
        Verhältnisse u. Lebensbedingungen zu ändern, 
        damit Mädchen und Frauen nicht mehr 
        länger Opfer der patriarchalen Unterdrückung sein müssen!
        
        AUSSERDEM hört es sich an, als ob du Prostituierte als ”die 
        anderen” betrachtst. Was bringt dich dazu zu glauben, dass Prostituierte 
        keine Feministinnen sein können? Es gibt viele mit eigenen Prostitutionserfahrungen, 
        die inmitten der Feminist_innen gegen Prostitution arbeiten. 
        
        Sie ist/ich bin nicht der Opfertyp!
        
        Nein natürlich ist sie/bist du nicht „der Opfertyp", weil 
        es sich dabei um einen Mythos handelt – 
        ein Opfer zu sein" ist kein persönliches Charakteristikum. 
        Aber wenn du so argumentierst, riskierst du statt dessen die Unterdrückung 
        zu verleugnen.
           Deshalb ist es so wichtig diesen Opfermythos offenzulegen. 
        Es gibt wenige komplett hilflose Opfer, trotz der Vergewaltigungssangst, 
        mit der uns die Medien jagen und der Sexualmord-Unterhaltungs- programme 
        im Fernsehen. Im richtigen Leben machen wir Mädchen und Frauen was 
        wir tun können um in einer von Männern und für Männer 
        geprägten Gesellschaft zu überleben. Selbst diejenige, die über 
        einen langen Zeitraum wiederholten Missbrauch erlebt, wie Inzest oder 
        andere Gewalt/Misshandlung, tut was sie kann um Misshandlung weitestgehend 
        zu vermeiden - wir sind Opfer und Überlebende zur gleichen Zeit.*
           Es gibt also keinen „Opfertyp" – es 
        handelt sich um einen Mythos der von Unterdrückern erschaffen wurde 
        um die Verantwortung von sich zu schieben.
        
        Nenn mich nicht Hure!
        Oder das Gegenteil: Ich genieße es eine Schlampe 
        zu sein und tue was ich will! 
        
        Weißt du, ich verstehe, wenn diejenige, die in der Schule oder auch 
        woanders „Schlampe" oder „Hure" genannt wird, die 
        Parole ausgibt „Nenn mich nicht Hure!". Aber damit lässt 
        du dich austricksen. Erstens klingt es als wolltest du dich von Prostituierten 
        abgrenzen und zweitens können Männer auch dann noch die Sexualität 
        der Frauen beurteilen – solange die Spaltung 
        von Frauen an sich existiert.
        
        NATÜRLICH; ES ZU GENIESSEN EINE SCHLAMPE ZU SEIN 
        kann sich wie ein Weg anfühlen die Beleidigung abzuschwächen 
        und dir selbst zu erlauben zu tun was du möchtest. Aber „die 
        Hure" und „die Jungfrau" sind ein Gegensatzpaar 
        – das eine kann ohne das andere nicht existieren. Wenn du dich selbst 
        als „Schlampe" bezeichnest, führt dies praktisch nicht 
        zu einer Wahrnehmung, dass du deine Sexualität genießt, sondern 
        zum genauen Gegenteil – du stimmst damit einer Selbstdefinition 
        zu, die auf einer puritanischen, patriarchalen Ansicht von Sexualität 
        beruht, die die Frauen in die beiden Gegensätze aufteilt.
        
        ICH WEIGERE MICH LIEBER patriarchale 
        Spaltungen aller Art anzuerkennen: Es gibt 
        keine „Huren" und keine „Jungfrauen" – 
        wir sind alle Mädchen/Frauen und wir definieren unsere eigene Sexualität 
        wie wir es wollen!
        
        
        
        Wenn du Pornographie oder Prostitution in Frage stellst, lernst du schnell 
        mit dem Satz: „Bist du eine Moralist_in?” 
        konfrontiert zu werden.
           Dir so zu antworten, ist ein Versuch dich als altmodisch 
        und rückwärtsstrebend darzustellen. Dies tun diejenigen, die 
        dir den Wind aus den Segeln nehmen wollen, ohne darüber zu diskutieren 
        was du eigentlich meinst.
        
        Persöhnlich & gesellschaftlich
        Deine „Moral” sind ja nur die Meinungen und Werte, von denen 
        deine Gedanken und Taten ausgehen. Jeder von uns hat eine eigene 
        Moral, eigene Werte und Masstäbe von denen wir ausgehen. Ausserdem 
        gibt es noch eine gesellschaftliche – 
        oder allgemeine Moral. Diese besteht in den 
        Werten, die die meisten Menschen in einer Gesellschaft teilen (oder wie 
        es scheint, die meisten der Auffassung sind). Deshalb hat die gesellschaftliche 
        Moral in unterschiedlichen Gesellschaften, in unterschiedlichen Kulturen 
        und in unterschiedlichen Zeiten auch völlig unterschiedlich ausgesehen.
        
        Sexualmoral
        Die Sexualmoral ist eigentlich etwas Selbstverständliches. Aber aus 
        irgendeinem Grund scheint es, als würden dies viele vergessen, sobald 
        es um Moral geht, die den SEX betrifft. Aber warum sollte Sexualität 
        der einzige Bereich sein, in dem wir keine Werte/Wertvorstellungen haben?
           Sexualmoral ist nur ein Sammelbegriff 
        von Werten, die die Sexualität betrifft, die einer Person 
        oder die einer Gesellschaft, und kann „befreit” wie auch „sexualfeindlich” 
        – oder was auch immer – sein.
           „Moralprediger” sind also eigentlich alle 
        Menschen, die eine Ansicht vertreten – darüber, wie wir Menschen 
        uns zu etwas verhalten sollten. Das tun sehr viele, auch diejenigen, die 
        andere als Moralprediger_innen bezeichnen...
           Die Historikerin Hjördis Levin schrieb in ihrem 
        Buch, das von der Geschichte der Sexualität handelt, folgendes: „Niemand 
        hat daran gedacht, dass das Verdammen der Moralisierung auch eine Form 
        der Moral ist”.*
           Das Positive wenn verstanden wird, was Moral eigentlich 
        ist, ist die Einsicht, dass nicht nur unsere eigene sondern auch die Moral 
        einer Gesellschaft nicht irgendetwas festes und unveränderliches 
        ist. Jeder von uns kann seine Werte und Wertvorstellungen ändern 
        und die Werte in einer Gesellschaft können sich dementsprechend genauso 
        ändern wie unsere persöhnlichen – desshalb diskutieren 
        wir ja miteinander.
        
        Gegen Prostitution zu sein, bedeutet moralistisch zu 
        denken - du bist Moralist_in!
        
        Ja, selbstverständlich habe ich Meinungen und Werte – über 
        viele Dinge. Insbesondere über Ausbeutung/Unterdrückung. 
        Du etwa nicht?
        
        WAS IST AUF EINMAL AN MORAL FALSCH? Ich bin 
        gegen viele Dinge aus moralischen Gründen: Tierquälerei, Kindesmissbrauch, 
        Ausbeutung usw.
        
        WENN ETWAS altmodisch und moralistisch 
        überholt ist, dann ist es wohl Prostitution, oder? Dieses Bild von 
        Sexualität spiegelt alte gesellschaftliche Strukturen wieder, in 
        denen die Frau von ihrem Mann „besessen" wurde. Sowohl bei 
        gekauftem Sex als auch bei ehelichem Sex ging es um die Frau, die sich 
        dem Herrn und Meister anpassen musste und seine Befehle befolgen musste. 
        Nein, mit einer solchen altmodischen und frauenfeindlichen Sichtweise 
        von Sexualität bin ich wirklich nicht einverstanden!
        
        Was zwei Erwachsene im Bett tun geht den Staat nichts 
        an.
        
        Aber selbstverständlich tut es das. Deshalb gibt es Gesetze gegen 
        Gewalt an Frauen, und deshalb ist Vergewaltigung – auch in der Ehe 
        – heutzutage verboten.
           Die sexualisierte Gewalt der Männer gegen Frauen 
        umgibt uns überall, in zahlreichen verschiedenen Formen, aber es 
        ist meistens zu Hause – sehr oft im eigenen Schlafzimmer – 
        in dem einzelne Mädchen und Frauen sexuelle Gewalt durch Männer 
        erleben.
        
        Pornographie- und Prostitutionsgegner spielen den konservativen, 
        religiösen Kräften in die Hände.
        
        Nein, es ist anders. Es gibt viele (schwedische und internationale) Studien, 
        die zeigen, dass Sexkäufer mehr Pornographie konsumieren als andere. 
        Und eine amerikanische Studie zeigt, je religiöser 
        und konservativer ein Mann ist, umso wahrscheinlicher konsumiert er Internetpornographie. 
        Im Mormonen-Staat Utah wird am meisten Internetpornographie konsumiert.*
           Die Porno- und Prostitutionsindustrie hat also in Wirklichkeit 
        viel mit den christlichen Rechten gemeinsam: sie basieren alle auf Puritanismus 
        und Doppelmoral sowie auf der Vorstellung, dass Sexualität zu männlichen 
        Bedingungen ablaufen soll.
           Diese Sicht auf Sexualität lehnen wir Feminist_innen 
        ab – bei den christlich-rechten und bei den Prostitutionsverherrlichern.
        
        Jetzt willst du mir DEINE Moral aufdrängen.
        
        Selbstverständlich wünsche ich mir, dass du und alle anderen 
        ebenfalls denken, dass niemand einen anderen Menschen kaufen sollte. Es 
        geht um wesentliche menschliche Werte, um das Frauenbild und das Männerbild.
           Aber ich möchte dir keine Ansichten aufdrängen. 
        Was mir wichtig ist, sind jedoch nicht deine – oder andere individuelle 
        – Meinungen. Ich beanspruche jedoch das Recht für eine Gesellschaft 
        zu kämpfen, die Stellung bezieht gegen Sklaverei in all ihren Facetten, 
        und in der Frauen als Menschen betrachtet 
        werden – und für die Menschenrechte gelten.
        
        Wer Prostitution ablehnt möchte Sexualität 
        beschränken.
        
        Umgekehrt! Wenn wir alles ignorieren was Prostitution 
        tatsächlich ist (obwohl das selbstverständlich nicht 
        geht) und uns nur den „Sex" an sich betrachten – gibt 
        es beschränkteren Sex als Prostitution? Für mich ist gekaufter 
        Sex gehemmt und abgestumpft. Was könnte langweiliger und beschränkter 
        sein als Sex mit Null Freiheit und Spontanität, nichts anderers als 
        das was der Mann bestellt und bezahlt hat, Geld in Vorkasse, und das wars?
        
        ICH BIN AUCH GEGEN PROSTITUTINON, weil ich 
        es nicht ertrage, dass der Kommerz sogar die menschliche Sexualität 
        ein-und übernehmen will. Ich mag spontanen Sex!
        
        
        
        
        Viele Leute meinen instinktiv, das Sexualiteät etwas biologisches 
        ist. Aber eigentlich ist nur der Sexualtrieb 
        biologisch – was wir sexuell tun, die Sexlust an sich und das was 
        uns anturnt wird erst geformt – sowohl von zeitigen sexuellen Erlebnissen 
        als auch von der Gesellschaft und der Zeit in der wir leben.
           Deshalb sind auch viele der Meinung, dass die Sexualität 
        eine „soziale Konstruktion ist”. Leider bleibt es oft nur 
        bei einer Diskussion und nur wenige Menschen diskutieren das Thema – 
        darüber, wer den Sex konstruiert 
        und wie.
        
        Uns fehlen die Begriffe
        Die Sexualliberalen reden oft über Sex als etwas durch und durch 
        positives. Doch das macht es schwieriger die sexualisierte Machtausübung, 
        wie z.B. gleitende Genzüberschreitungen 
        zu verstehen, bei der es beim Sex anfangs angenehm ist, dann aber in regelrechte 
        sexuelle Gewalt/Verbrechen – oft von nahestehenden Jungs/Männer 
        – übergleitet. Es gibt ja auch keine Bezeichnung für negative 
        sexuelle Erregung, die eine Kränkung noch tiefer empfinden 
        lassen kann, z.B. in den Fällen, bei denen ein Verbrecher dich sexuell 
        auf sexuelle Gewalt reagieren lassen hat. 
           Desshalb ist es wichtig, gegen Puritanismus 
        zu arbeiten, der im Takt mit der Verbreitung der Pornographie in Schweden 
        immer stärker geworden ist. Wir müssen Worte 
        für alle unsere sexuellen Gefühle finden – positive 
        und negative. Denn wenn wir in Worten beschreiben 
        können, was uns widerfährt, dann können wir es auch 
        verstehen.
        
        Die Reise in meine eigene Sexualität
        Die Sexualität kann eine sehr starke und heftig ergreifende Triebkraft 
        im Leben sein. Sie kann dir Kraft und Stärke, Genuss und Lust geben, 
        sie kann deinem Körper und deiner Seele gut tun, dich gut schlafen 
        lassen und dir Energie geben, das zu tun, was du gern möchtest. Doch 
        sie kann auch destruktiv sein und dir schaden. Oder nur ein „Gähnen” 
        dazwischen sein. Sie kann auch von anderen ausgenutzt werden.
           Deshalb ist es wichtig sich über die eigene Sexualität 
        Gedanken zu machen, warum sie so ist wie sie ist und ob ich es so haben 
        möchte.
        
        Anturner – Macht & Unterordnung
        Die sexuelle Norm in unserer Gesellschaft ist heterosexuell. Abgesehen 
        davon ob wir uns als hetero-, homo- oder bisexuell betrachten, wird 
        uns allen auch beigebracht, die Vorstellungen 
        von Gegensätzen anturnend zu empfinden. Alle Normen der Geschlechter, 
        alles was weiblich respektive männlich dargestellt wird, wird sexualisiert 
        – inklusive die verschobene und ungleiche Machtverteilung der Geschlechter 
        in einer Gesellschaft. Im Patriarchat ist es die Machtstellung des heterosexuellen 
        Mannes, die im Grundbild, was Sex „ist”, eingewebt wird.
           Jungen werden in eine Gesellschaft hineingeboren, in 
        der sie lernen, dass Sex von ihrem Trieb und ihren Bedürfnissen ausgeht, 
        während Mädchen lernen, ihren Körper als etwas zu sehen, 
        der geformt werden kann/soll, um die Sexualität der Jungen zu wecken 
        – also für jemand anderen. Er lernt, sich als Subjekt, sie 
        sich als Objekt zu betrachten.
           Nun leben wir auch in einer Welt, in der alles immer 
        mehr zum Kommerz wird, auch die Relationen zwischen Menschen. Sogar wenn 
        es um mitmenschliche/humanitäre Pflege und Betreuung geht, werden 
        Worte wie „Ware und Dienstleistung” angewendet.
           Dies beeinflusst natürlich auch unsere Sexualität, 
        so dass diese auch oft als etwas gesehen wird, was konsumiert werden kann, 
        anstatt sie als einen gegenseitigen sexuellen 
        Austausch – einen langen oder kurzen 
        - zwischen Menschen zu sehen.
        
        Prostitution
        In einer Gesellschaft mit einem solchen patriarchalen Konsum-Trend wird 
        die Prostitution eine Selbstverständlichkeit. Je mehr der Frauenkörper 
        objektiviert wird, desto mehr wird er auch zu einer Ware. Und ein Körper, 
        der eine Ware ist, gehört dem Käufer.
           Genau deshalb waren Feminist_innen zu allen Zeiten in 
        der Geschichte gegen Prostitution, gegen die Ojektivierung der Frau, gegen 
        die Sexualnorm des Patriarchates und für das Recht der Frau auf ihre 
        eigene Sexualität.
        
        Männer gehen zu Prostituierten weil sie eine Frau 
        wollen, die Spaß am Sex hat.
        
        Nein. Es ist ein totaler Widerspruch in sich zu behaupten, dass Männer 
        Prostituierte kaufen um jemanden zu finden, der wirklich Sex mit ihnen 
        will. Wenn ein Mann wirklich sicher gehen 
        wollte, dass er es mit einer Frau zu tun hat, die „den Sex genießt", 
        würde er niemals dafür zahlen. Er würde sich nach einer 
        Frau umschauen, die es tut weil sie es tun möchte, nicht weil sie 
        dafür bezahlt wird.
        
        Diejenigen, die gegen Prostitution sind, tun immer so 
        als müsste Sex immer toll „magisch" sein.
        Dabei ist es doch ein Vorgang wie jeder andere.
        
        Nein, ich denke nicht, dass Sex selbst etwas magisches 
        ist (nur manchmal! ). 
        Aber er ist auch kein Vorgang wie jeder andere. Unsere Sexualität 
        ist ein mit unserer Persönlichkeit verflochtener Teil unserer selbst. 
        Dich selbst als homo-, hetero- oder bisexuellen zu verstehen, spielt oftmals 
        eine große Rolle bezüglich deiner Identität, 
        um ein Beispiel zu nennen.
). 
        Aber er ist auch kein Vorgang wie jeder andere. Unsere Sexualität 
        ist ein mit unserer Persönlichkeit verflochtener Teil unserer selbst. 
        Dich selbst als homo-, hetero- oder bisexuellen zu verstehen, spielt oftmals 
        eine große Rolle bezüglich deiner Identität, 
        um ein Beispiel zu nennen.
           Unsere Sexualität, Anturner und Abturner, beinhaltet 
        unsere Erinnerungen von unseren früheren sexuellen Erlebnissen. Unsere 
        sexuellen Erfahrungen wirken sich in unserer Persönlichkeit aus – 
        auch wenn so manche Sexerlebnisse in Vergessenheit geraten, weil sie uns 
        nicht gross berührt haben.
           Du kannst es nicht verleugnen: Unsere Sexualität 
        ist ein Teil unserer Persönlichkeit.
        
        Wenn sie nun mal Sex mag und damit Geld verdienen will, 
        wo ist das Problem?
        
        Weibliche Sexualität beschränkt sich nicht darin nur Männer 
        zu befriedigen – auch wenn du als Prostituierte in Gegenwart eines 
        Sexkäufers so tust als ob. Guter Sex beruht auf wechselseitiger 
        Lust, egal ob mit einem Fremden oder mit jemandem, mit dem du seit 
        30 Jahren zusammenlebst. Prostitution, auf der anderen Seite, beschränkt 
        sich auf den „Sex", den der Mann bestellt und für den 
        er bezahlt – ganz egal wer sie ist oder was sie möchte oder 
        nicht möchte.
           Genau das ist das Problem. Prostitution ist sexueller 
        Missbrauch, meistens von Männern gegen Frauen. Als Feministin bin 
        ich dagegen!
        
        Wo ist der Unterschied zwischen Prostitution und dem 
        Pärchen, das in die Betten fällt, nachdem er ihr den ganzen 
        Abend ihre Drinks bezahlt hat?
        
        Mit dieser Frage sprichst du Frauen ihre eigene Sexualität ab. Es 
        scheint, dass du glaubst, dass Frauen keine eigene Lust haben, sondern 
        für die Lust und Triebe der Männer empfänglich werden, 
        vorausgesetzt, dass er bezahlt - ob mit Geld oder Drinks.
           Die schwedische Journalistin Annika N. Lindquist sagt 
        dazu: 
      Prostitution (die in den meisten Fällen weltweit 
        darin besteht, dass Männer die Körper von Frauen kaufen) baut 
        auf einem faden, alten Moralismus und der Weigerung der Anerkennung der 
        eigenen Sexualität der Frauen.
           Eine Gesellschaft mit weitverbreiteter Prostitution 
        ist nichts für uns, die wir es gerne und kostenlos mit jemandem unserer 
        Wahl tun.*
       Wenn du gegen Prostitution bist, bist du gegen Sex.
      Wenn du gegen Prostitution bist, bist du gegen Sex.
        
      Nein, ganz im Gegenteil! Wenn du Sex magst, solltest du Prostitution ablehnen.
      Um es mit der schwedischen Autorin Louise Eek zu sagen:
      
Es scheint, dass es nicht „cool” ist, gegen 
        Prostitution zu sein. Es scheint mehr „cool” dafür zu 
        sein, dass Menschen den Zugang zum eigenen Körper verkaufen müssen. 
        Ich persönlich bin gegen jede Form der Ausbeutung, ob bewusste oder 
        unbewusste. Ich mag es nicht, wenn jegliche Menschlichkeit entfällt. 
        Ich bevorzuge es Liebe zu machen, uns unsere Gehirne rauszuficken, Sex 
        oft oder selten zu haben, was auch immer. Aber: Es zu tun, weil wir es 
        wirklich möchten – nicht weil dich jemand dafür bezahlt, 
        dass du seine Bedürfnisse befriedigst.*
       
         
         
      
      In diesem Heft haben wir versucht, die am häufigsten verwendeten Argumente, 
      die wir über Prostitution gehört haben, zu beantworten. 
      Doch abschliessend möchten wir es noch von der anderen Seite aus schildern: 
      
 Nachstehend unsere eigenen 
      Anlässe und Gründe gegen Prostitution und für das Sexkaufverbot 
      zu sein.
        
 1. Prostitution ist sexualisierte Macht.
      1. Prostitution ist sexualisierte Macht. Macht 
      geht vom Geschlecht aus, Macht geht von der Gesellschaftsklasse aus, Macht 
      geht von der Etnizität aus.
        
 2. Die Ursache der Prostitution ist 
      der sexuelle Missbrauch von Kindern.
      2. Die Ursache der Prostitution ist 
      der sexuelle Missbrauch von Kindern. Die Mehrzahl aller Prostituierten 
      haben vor dem Einstieg in die Prostitution sexuelle Missbrauchserfahrungen 
      und das Eintrittsalter in die Prostitution liegt oft um das jugendliche 
      Alter von 14 Jahren.
        
 3. Prostitution schadet Frauen.
      3. Prostitution schadet Frauen. Frauen in der 
      Prostitution werden oft sexueller Gewalt ausgesetzt, riskieren Geschlechtskrankheiten 
      und psychisch traumatisiert zu werden. Ausserdem schadet es allen Frauen, 
      dass sie untergeordnet und käuflich sind.
        
 4. Prostitution ist eine Methode der 
      Unterdrückung.
      4. Prostitution ist eine Methode der 
      Unterdrückung. Männer kaufen sich Zugang zu Frauenkörper 
      und belegen diejenigen, die sie ausnutzen mit Scham- und Schuldgefühlen. 
      Gleichzeitig wird allen Mädchen und Frauen der Lebensfreiraum durch 
      die Vorstellung von „Hure und Jungfrau” begrenzt.
        
 5. Prostitution ist Imperalismus.
      5. Prostitution ist Imperalismus. 
      Männer vom Westen vergewaltigen Frauen und Kinder in der dritten Welt 
      – einige Männer reisen dorthin, andere kaufen Opfer des Menschenhandels 
      zu Hause. Es ist auch kein Zufall, dass so viele Frauen, die in der Prostitution 
      ausgenutzt werden z.B. in Kanada, Sydamerika, New Zeeland und Afrika auch 
      deren Ursprungsbefölkerung angehören.
        
 6. Die Prostitution nimmt Frauen das Recht zu ihrern 
      eigenen Körpern.
      6. Die Prostitution nimmt Frauen das Recht zu ihrern 
      eigenen Körpern. Jungs lernen das Recht auf Sex, zu Frauenkörper 
      zu haben, Mädchen lernen, dass sie Körper haben, die zu Formen 
      sind um die Jungs anzuturnen. Von Männern wird erwartet sich als Subjekt, 
      Frauen sich als Objekt zu betrachten.
        
 7. Eine Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern 
      kann nicht Wirklichkeit werden, solange Männer Frauen kaufen können.
      7. Eine Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern 
      kann nicht Wirklichkeit werden, solange Männer Frauen kaufen können. 
      Prostitution trägt zur Objektifierung von Frauen und der Kommersialisierung 
      der Sexualität bei.
      
 8. Die Prostitution sabotiert eine lustvolle Sexualität.
      8. Die Prostitution sabotiert eine lustvolle Sexualität. 
      Prostitution trägt zur Objektifierung von Frauen und der Kommersialisierung 
      der Sexualität bei.
        
 9. Die Prostituierten zu kriminalisieren würde bedeuten, 
      es strafbar zu machen, ein Opfer von sexueller Gewalt zu sein.
      9. Die Prostituierten zu kriminalisieren würde bedeuten, 
      es strafbar zu machen, ein Opfer von sexueller Gewalt zu sein.
      
      10. Die Prostitutionstäter nicht zu kriminalisieren bedeutet, die in 
      diesem Heft beschriebene Unterdrückung zu akzeptieren.
       Hoffentlich hat
      Hoffentlich hat dir unsere Argumenten-Sammlung 
      Mut gemacht und dir Anregung zum Weiterdiskutieren gegeben. Vergiss nicht, 
      dass du das Recht auf deine eigene Meinung hast, auch wenn du keine Worte 
      dafür findest. 
      
 
        
		 
         
 
           • Bericht 
          der Bundesregierung zu den Auswirkungen des Gesetzes zur Regelung der 
          Rechtsverhältnisse der Prostituierten (Prostitutionsgesetz – 
          ProstG)
          • Bericht 
          der Bundesregierung zu den Auswirkungen des Gesetzes zur Regelung der 
          Rechtsverhältnisse der Prostituierten (Prostitutionsgesetz – 
          ProstG), von Bundesministerium für Familie, Senioren, 
          Frauen und Jugend, 2007.
          
 • Global Report on 
          Trafficking in Persons
          • Global Report on 
          Trafficking in Persons, UNODC, 2009.
          
• Legalizing Prostitution is not the Answer, 
          The example of Victoria, Australia, by Mary Sullivan and Sheila Jeffreys, 
          Coalition Against Trafficking in Women, CATW, 2001.
          
• Men who buy sex – Who they buy and what 
          they know, by Melissa Farley, Julie Bindel und Jacqueline M. 
          Golding. Research report from Eaves in London and Prostitution Research 
          & Education in San Francisco, 2009.
          
• Not for sale. Feminists Resisting Prostitution 
          and Pornography. Red. Rebecca Whisnant & Christine Stark. Spinifex, 
          2004.
          
• Policing public women. The regulation 
          of prostitution in Stockholm 1812-1880 by Yvonne Svanström. Atlas, 
          2000.
          
• Report by the Federal Government on the Impact 
          of the Act Regulating the Legal Situation of Prostitutes (Prostitution 
          Act), by Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 
          2007.
          
• Report of the Prostitution Law Review Committee 
          on the Operation of the Prostitution Reform Act (PRA) 2003. Report 
          from the Ministry of Justice in New Zealand, 2008.
          
• Study on National Legislation on Prostitution 
          and the Trafficking in Women and Children, by Andrea de Nicola, 
          Isabella Orfano, Andrea Cauduro and Nicoletta Conci. Transcrime, for 
          the European Parliament 2004-2005.
          
• The Legalization of Prostitution: Myth and 
          Reality, A Comparative Study of Four Countries, by Nomi Levenkron, 
          Hotline for Migrant Workers, Israel 2007. 
          
• Sex Slavery in our Time. About an industry 
          that wants to be clean by Marianne Eriksson & Eva-Britt Svensson. 
          The Red EU special features series, issue 3. GUE/NGL, European Parliament, 
          2006.
          
• Situation report 9: Trafficking in human beings 
          for sexual and other purposes 1 January – 31 December 2006. 
          RKP report 2007:6b. National Police Board.
          
• Situation Report 10: Trafficking in human 
          beings for sexual and other purposes. RPS 2009/2. National Police 
          Board.
          
 • 24 frågor och svar om prostitution.
          • 24 frågor och svar om prostitution. 
          Prostitutions- och Spiral-enheten i Stockholm, 2009.
          
• Från manlig rättighet till lagbrott: 
          Prostitutionsfrågan i Sverige under 30 år, av Hanna 
          Olsson. Kvinnovetenskaplig tidskrift 4/06.
          
• Från våldtäkt och misshandel 
          till prostitution: Att synliggöra sambanden av R. Amy Elman. 
          ROKS 1996.
          
• I sexualitetens gränstrakter – 
          en studie av ungdomar i Göteborg med omnejd som säljer och 
          byter sexuella tjänster, av Jonna Abelsson & Anna Hulusjö. 
          Prostitutionsgruppen Göteborg, 2008.
          
• Kännedom om prostitution 2007. 
          Socialstyrelsen, 2007. 
          
• Kön till salu – Om Europas vägval 
          i prostitutionsfrågan. Pockettidningen R 2-3/2006.
          
• Människohandel – en kränkning 
          av mänskliga rättigheter. Fackförbund mot Människohandel, 
          FMM. Unifem 2009. 
          
• Offentliga kvinnor. Prostitution i Sverige 
          1812-1918, av Yvonne Svanström. Ordfront förlag, 2006. 
          
          
• Pornografi och prostitution – sexuella 
          övergrepp som handelsvara av Gerda Christenson, i red. Lundström/Nordenfors: 
          
Tystnaden är bruten. ROKS, 2001.
          
• Prostitution. Beskrivning • Analys • 
          Förslag till åtgärder, av Hanna Olsson m.fl. 
          sakkunniga i dåvarande prostitutionsutredningen. Publica, 1981.
          
• Sedligt, renligt, lagligt: prostitution i 
          Norden 1880-1940, av Anna Jansdotter m.fl. Makadam förlag 
          2007.
          
• Rapport 2008:24 Sexuell människohandel. 
          En fråga om tillgång och efterfrågan. Brå/Brottsförebyggande 
          rådet, 2008.
          
• Se mig – Unga om sex och internet. 
          Ungdomsstyrelsen, 2009.
          
• SOU 1995:15 Könshandeln. Betänkande 
          av 1993 års Prostitutionsutredning.
          
• SOU 2010:49 Förbud mot köp av sexuell 
          tjänst. En utvärdering 1999-2009. 
          
• Testiklarnas herravälde. Sexualmoralens 
          historia, av Hjördis Levin. Natur och Kultur, 1989.
          
• Varat och varan. Prostitution, surrogatmödraskap 
          och den delade människan, av Kajsa Ekis Ekman. Leopard förlag, 
          2010. 
 
       
 
      © 
        Kvinnofronten, 2013 & 2015.
        Text und Gestaltung: Gerda 
        Christenson.
        Deutsche Übersetzung: 
        Dorit & Rotraud Brorsson.
        Arbeitsgruppe: Bettan Andersson, Gerda Christenson, 
        Åsa Christenson, Annina Claesson, Kim Eldinadotter, Fotini Gerani, Sara 
        Ström, Amin Wikman & Lisa Åkesson.
		
      